OLG Düsseldorf - Urteil vom 29.01.2001
9 U 165/00
Normen:
BGB § 275 § 1108 § 242 § 323 § 1107 § 289 S. 1 § 291 § 288 Abs. 1 S. 1 ; ErbbVO § 9 S. 1 § 1 Abs. 4 § 9 Abs. 1 S. 1 ; ZPO § 92 Abs. 1 § 708 Nr. 10 § 713 ;
Fundstellen:
BauR 2001, 1152 (Ls)
DNotZ 2001, 705
NJW-RR 2001, 1310
NZM 2001, 1151
OLGReport-Düsseldorf 2001, 217
ZfIR 2001, 649
Vorinstanzen:
LG Wuppertal, - Vorinstanzaktenzeichen 4 O 28/00

Pflicht zur Zahlung des Erbbauzinses bei Unausübbarkeit des Erbbaurechts

OLG Düsseldorf, Urteil vom 29.01.2001 - Aktenzeichen 9 U 165/00

DRsp Nr. 2001/12988

Pflicht zur Zahlung des Erbbauzinses bei Unausübbarkeit des Erbbaurechts

»Kann der Inhaber eines Erbbaurechts, dem das Recht zusteht, das Erbbaugrundstück mit einem Einfamilienhaus zu bebauen, aus Gründen des öffentlichen Rechts diese Befugnis später nicht ausüben, so läßt dieser Umstand seine Verpflichtung zur Zahlung des dinglichen Erbbauzinses grundsätzlich unberührt. Dem Grundstückseigentümer steht kein Anspruch auf Verzugszinsen auf den dinglichen Erbbauzins zu.«

Normenkette:

BGB § 275 § 1108 § 242 § 323 § 1107 § 289 S. 1 § 291 § 288 Abs. 1 S. 1 ; ErbbVO § 9 S. 1 § 1 Abs. 4 § 9 Abs. 1 S. 1 ; ZPO § 92 Abs. 1 § 708 Nr. 10 § 713 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten darüber, ob die Beklagte von der Verpflichtung zur Zahlung von Erbbauzinsen freigeworden ist.

Die Kläger sind als Gesamtrechtsnachfolger Eigentümer u.a. von drei Grundstücken in W-V, für die ihre Rechtsvorgängerin im Jahre 1967 Erbbaurechte ausgegeben hatte. Die Grundstücke lagen damals im Bereich des Bebauungsplanes Nr. 72, der Wohnbebauung vorsah. In den Erbbaurechtsverträgen heißt es in § 3, die Erbbauberechtigten seien berechtigt, auf dem Erbbaugrundstück ein Einfamilienhaus zu errichten.