BGH - Urteil vom 02.12.1986
VI ZR 252/85
Normen:
BGB § 823 Abs. 1, Abs.2; FuttermittelG § 3 Nr. 26 (BGBl I S. 1745); FuttermittelVO § 17 (BGBl I S. 352); ZPO § 286 ;
Fundstellen:
BB 1987, 295
BGHR BGB § 823 Abs. 1 Produzentenhaftung 3
BGHR BGB § 823 Abs. 2 Beweislast 1
BGHR BGB § 823 Abs. 2 FuttermittelG 1
BGHR BGB § 823 Abs. 2 Kausalität 1
BGHR FuttermittelG § 3 Nr. 2b, Schutzgesetz 1
BGHR ZPO § 286 Anscheinsbeweis 1
DRsp I(145)318c-d
MDR 1987, 487
VersR 1987, 587
WM 1987, 407
Vorinstanzen:
OLG Hamm,
LG Essen,

Produzentenhaftung für Putenfutter

BGH, Urteil vom 02.12.1986 - Aktenzeichen VI ZR 252/85

DRsp Nr. 1992/3416

Produzentenhaftung für Putenfutter

»a) Zur Frage, wann ein Anscheinsbeweis dafür besteht, daß ein Hersteller ein mit Fehlern behaftetes Produkt (hier: Putenfutter) in den Verkehr gegeben hat. b) § 3 Nr. 2 lit. b des Futtermittelgesetzes vom 2. Juli 1975 (BGBl I S. 1745) und § 17 mit Anlage 3 der Futtermittelverordnung vom 4. August 1981 (BGBl I S. 352) sind Schutzgesetze i.S. des § 823 Abs. 2 BGB

Normenkette:

BGB § 823 Abs. 1, Abs.2; FuttermittelG § 3 Nr. 26 (BGBl I S. 1745); FuttermittelVO § 17 (BGBl I S. 352); ZPO § 286 ;

Tatbestand:

Der klagende Landwirt betreibt seit dem Jahre 1968 u.a. eine Putenmast. Er kauft Jungputen im Alter von sechs bis sieben Wochen an und mästet sie in zwei Ställen, in denen die Tiere - insgesamt 9.000 bis 13.000 - in jeweils zwei Etagen frei herumlaufen können. Die Fütterung erfolgt unter Verwendung von sogenannten Fertigpreßfutter über Futterautomaten. Jeder Stall wird von einem besonderen Silo aus mit Futter versorgt, der kleinere Stall aus einem 6 - 6 1/2 t fassenden und der größere Stall aus einem 26 - 30 t fassenden Futtersilo. Außerdem werden die Jungputen mit Wasser getränkt.