BGH - Urteil vom 28.09.1989
VII ZR 167/88
Normen:
AGBG §§ 9, 11 Nr. 8a ; BGB § 642, § 649 S.2; VOB/B § 8 Nr. 1 Abs. 2, § 9 Nr. 3, § 16 Nr. 3 Abs. 2;
Fundstellen:
BGHR AGBG § 11 Nr. 8 lit. a, Kündigung 1
BGHR AGBG § 9 Kündigung 1
BGHR VOB/B (1973) § 16 Nr. 3 Abs. 2 VOB/B-Vorschriften 1
BauR 1990, 81
DB 1990, 172
DRsp I(138)573c-d
MDR 1990, 329
NJW-RR 1990, 156
WM 1990, 276
ZfBR 1990, 18
ZfBR 1995, 252
Vorinstanzen:
OLG Celle,
LG Lüneburg,

Vereinbarung der VOB/B als ganzes bei Einbeziehung besonderer Vertragsbedingungen

BGH, Urteil vom 28.09.1989 - Aktenzeichen VII ZR 167/88

DRsp Nr. 1992/1705

Vereinbarung der VOB/B "als ganzes" bei Einbeziehung besonderer Vertragsbedingungen

»Enthalten vom Auftraggeber gestellte "Besondere Vertragsbedingungen", die nach den getroffenen Abreden der VOB/B vorgehen sollen, die Bestimmung, daß der Auftragnehmer auch bei berechtigter Kündigung aus wichtigem Grund, die für ihn lediglich mit einer Frist von 4 Wochen möglich ist, nur Vergütung der bis dahin erbrachten Leistungen, nicht aber Schadensersatz oder Entschädigung gem. § 642 BGB verlangen kann, so ist die VOB/B nicht "als Ganzes " vereinbart und damit § 16 Nr. 3 Abs. 2 VOB/B unanwendbar (im Anschluß an Senatsurteile BGHZ 86, 135; 92, 244, 249; 101, 357).«

Normenkette:

AGBG §§ 9, 11 Nr. 8a ; BGB § 642, § 649 S.2; VOB/B § 8 Nr. 1 Abs. 2, § 9 Nr. 3, § 16 Nr. 3 Abs. 2;

Tatbestand:

Die Klägerin fordert aus abgetretenem Recht restlichen Werklohn in Höhe von 92. 138, 76 DM. Der Beklagte hatte die Firma Sch. GmbH (Zedentin), über deren Vermögen am 9. Oktober 1986 das Konkursverfahren eröffnet worden ist, im Februar 1986 mit Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten für ein Mehrfamilienhaus zu einem Pauschalpreis beauftragt. Im Vertrag ist die Geltung der VOB/B vereinbart worden, der jedoch u.a. die vom Beklagten gestellten "Besonderen Vertragsbedingungen" (BVB) vorgehen.