BVerwG vom 17.10.1989
1 C 18.87
Normen:
BBauG § 34; GastG § 2; GastG § 3 Abs.1 S. 2; GastG § 4 Abs.1 Nr. 3; VwGO § 121;
Fundstellen:
BVerwGE 84, 11
BayVBl 1990, 602
BRS 49 Nr. 160
Buchholz 451.41 § 4 GastG Nr. 15
DÖV 1990, 755
DRsp V(533)412b-e
DVBl 1990, 206
GewArch 1990, 29
JuS 1990, 589
NJW 1990, 1804
NVwZ 1990, 559
Vorinstanzen:
VG München, vom 07.02.1984 - Vorinstanzaktenzeichen M 6256 XVI 83
VGH Bayern, vom 08.10.1986 - Vorinstanzaktenzeichen 22 B 84 A.852

Verhältnis von Gaststättenerlaubnis und Baugenehmigung

BVerwG, vom 17.10.1989 - Aktenzeichen 1 C 18.87

DRsp Nr. 1992/5123

Verhältnis von Gaststättenerlaubnis und Baugenehmigung

1. Das Antrags- oder Sachbescheidungsinteresse für einen gaststättenrechtlichen Erlaubnisantrag fehlt nicht ohne weiteres deswegen, weil die Erteilung der entsprechenden Baugenehmigung bestandskräftig abgelehnt worden ist. 2. Ein Gaststättenbetrieb widerspricht u.a. dann im Hinblick auf seine örtliche Lage dem öffentlichen Interesse im Sinne des § 4 Abs. 1 Nr. 3 GastG, wenn er mit Vorschriften des Bauplanungsrechts unvereinbar ist. 3. Ob ablehnende Baubescheide - entsprechend dem Regelungsgehalt von Baugenehmigungen - für das gaststättenrechtliche Erlaubnisverfahren Bindungswirkung dahin entfalten, daß das Vorhaben als mit bestimmten Baurechtsnormen vereinbar oder unvereinbar anzusehen ist, beurteilt sich in erster Linie nach dem Bauordnungsrecht der Länder. Aus Bundesrecht läßt sich eine solche Bindungswirkung nicht herleiten. 4. Das Gaststättengesetz verbietet nicht, die Gaststättenerlaubnis vor einer etwa erforderlichen Baugenehmigung zu erteilen.

Normenkette:

BBauG § 34; GastG § 2; GastG § 3 Abs.1 S. 2; GastG § 4 Abs.1 Nr. 3; VwGO § 121;

Gründe:

I.