BGH - Urteil vom 25.11.1992
VIII ZR 170/91
Normen:
BGB § 249, § 276 ; VOL/A § 25, § 26 ;
Fundstellen:
BB 1993, 27
BGHR BGB 249 Alternativverhalten 3
BGHR BGB vor § 1 Beweislast 2
BGHR BGB vor § 1 Beweislast 3
BGHR BGB vor § 1 Schaden 6
BGHR BGB vor § 1 Schaden 7
BGHR BGB vor § 1 Vertrauensschaden 7
BGHR BGB § 249 Schaden 3
BGHR BGB § 249 Schaden 4
BGHR VOL/A § 25 Verschulden bei Vertragsschluß 1
BGHR VOL/A § 26 VOL/A § 26 Nr. 1d 1
BGHR VOL/A § 26 Ausschreibungsaufhebung 1
BGHR VOL/A § 26 Ausschreibungsaufhebung 2
BGHZ 120, 281
BauR 1993, 214
DB 1993, 779
DRsp I(125)398b
MDR 1993, 119
NJW 1993, 520
VersR 1993, 754
WM 1993, 299
ZfBR 1993, 59, 77

Vorvertragliches Verschulden bei der Auftragsvergabe nach VOL/A

BGH, Urteil vom 25.11.1992 - Aktenzeichen VIII ZR 170/91

DRsp Nr. 1993/245

Vorvertragliches Verschulden bei der Auftragsvergabe nach VOL/A

»1. Im Falle einer gegen § 25 Nr. 1 Abs. 1 g VOL/A verstoßenden Auftragsvergabe durch den öffentlichen Auftraggeber kann der benachteiligte Bieter wegen vorvertraglichen Verschuldens das positive Interesse ersetzt verlangen, wenn er bei ordnungsgemäßer Durchführung des Ausschreibungsverfahrens den Zuschlag hätte erhalten müssen. 2. Gegenüber einem aus vorvertraglichem Verschulden hergeleiteten Schadensersatzanspruch wegen fehlerhafter Auftragsvergabe kann der öffentliche Auftraggeber als rechtmäßiges Alternativverhalten einwenden, er hätte bei Kenntnis von der Pflichtwidrigkeit die Ausschreibung nach § 26 Nr. 1 VOL/A aufgehoben. 3. Ein zur Aufhebung der Ausschreibung berechtigender »schwerwiegender Grund« im Sinne des § 26 Nr. 1 d VOL/A setzt jedenfalls einen dem Ausschreibenden erst nach Beginn der Ausschreibung bekannt gewordenen Umstand voraus.«

Normenkette:

BGB § 249, § 276 ; VOL/A § 25, § 26 ;

Tatbestand: