BGH - Urteil vom 07.07.1988
III ZR 134/87
Normen:
BadWürttPrivatSchulG § 1, § 3; BundesbauG § 85, § 87; GG Art. 7, Art. 14 ;
Fundstellen:
BGHR BBauG § 85 Abs. 1 Nr. 1 Enteignungszweck 1
BGHR GG Art. 14 Abs. 3 Satz 1 Allgemeinwohl 1
BGHR GG Art. 7 Abs. 4 Privatschulfreiheit 1
BGHZ 105, 94
BRS 53 Nr. 3
DRsp V(522)225a
DRsp V(527)327c
DRsp-ROM Nr. 1992/2384
DVBl 1988, 1217
MDR 1989, 45
NJW 1989, 216
WM 1988, 1801
ZfBR 1989, 31
Vorinstanzen:
OLG Stuttgart,
LG Stuttgart,

Zulässigkeit einer Enteignung zugunsten einer privaten Ersatzschule

BGH, Urteil vom 07.07.1988 - Aktenzeichen III ZR 134/87

DRsp Nr. 1992/2383

Zulässigkeit einer Enteignung zugunsten einer privaten Ersatzschule

»Zur Zulässigkeit der Enteignung eines Grundstücks zugunsten einer Gemeinde, die den in Anspruch genommenen Grundbesitz im Wege des Erbbaurechts einer privaten Ersatzschule (hier: Freie Waldorfschule) zur Errichtung von Schulgebäuden überlassen will.«

Normenkette:

BadWürttPrivatSchulG § 1, § 3; BundesbauG § 85, § 87; GG Art. 7, Art. 14 ;

Tatbestand:

Der Eigentümerin gehört das auf der Markung L im Gewann R gelegene Flurstück Nr. 3628, das 19,89 ar groß ist und als Obstbaumwiese genutzt wird. Das Grundstück liegt im Geltungsbereich des Bebauungsplans 030/9 "R Waldorfschule" vom 2. November 1983. Danach soll das Grundstück für das Sondergebiet "Waldorfschule" (Kindergarten, Werk-, Sport- und Klassenräume, Festsaal), für öffentliche Grünfläche und für einen zwischen dem Schulgelände und der Grünfläche verlaufenden Feldweg in Anspruch genommen werden.

Im Normenkontrollverfahren gemäß § 47 VwGO hat die Eigentümerin die Nichtigkeit des Bebauungsplans 030/9 "R/Waldorfschule" geltend gemacht. Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg hat mit Urteil vom 26. April 1985 diesen Antrag als unbegründet zurückgewiesen.