BVerwG - Urteil vom 25.11.1983
4 C 21.83
Normen:
BauNVO § 1 Abs. 4; BauNVO § 4a Abs. 3 Nr. 2; BauNVO § 7; BauNVO § 8 Abs. 1; BauNVO § 8 Abs. 2 Nr. 1; BauNVO § 9 Abs. 1; BauNVO § 9 Abs. 2 Nr. 1; BauNVO § 15 Abs. 1; BBauG § 1 Abs. 6 S. 1; BBauG § 30;
Fundstellen:
BVerwGE 68, 213
BauR 1984, 145
BayVBl 1984, 344
BBauBl 1984, 438
BRS 40 Nr. 52
Buchholz 406.12 § 1 BauNVO Nr. 3
Buchholz 406.12 § 8 BauNVO Nr. 2
Buchholz 406.12 § 15 BauNVO Nr. 6
Buchholz 406.11 § 34 BBauG Nr. 33
Buchholz 11 Art. 14 GG Nr. 222
DÖV 1984, 860
GewArch 1984, 141
NJW 1984, 1574
NVwZ 1984, 511
UPR 1984, 200
ZBR 1984, 141
ZfBR 1984, 95
Vorinstanzen:
VG Düsseldorf, vom 02.09.1982 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 4223/81
OVG Nordrhein-Westfalen, vom 19.01.1983 - Vorinstanzaktenzeichen 11 A 2171/82

Zulässigkeit eines Bordells im Gewerbegebiet

BVerwG, Urteil vom 25.11.1983 - Aktenzeichen 4 C 21.83

DRsp Nr. 1996/28208

Zulässigkeit eines Bordells im Gewerbegebiet

1. Ein Bordell, in dem die Dirnen nicht wohnen, fällt unter die "Gewerbebetriebe aller Art", die im Gewerbegebiet nach § 8 Abs. 2 Nr. 1 BauNVO allgemein zulässig sind. Es kann allerdings, insbesondere nach seiner Zweckbestimmung, im Einzelfall der Eigenart des Gewerbegebiets widersprechen und deshalb dort nach § 15 Abs. 1 Satz 1 BauNVO unzulässig sein. 2. Ein Anspruch auf Erteilung der Baugenehmigung für ein Bordell besteht nicht, wenn nach Landesrecht zur Abwehr von Gefahren für die öffentliche Ordnung das Betreiben des Bordells untersagt werden könnte.

Normenkette:

BauNVO § 1 Abs. 4; BauNVO § 4a Abs. 3 Nr. 2; BauNVO § 7; BauNVO § 8 Abs. 1; BauNVO § 8 Abs. 2 Nr. 1; BauNVO § 9 Abs. 1; BauNVO § 9 Abs. 2 Nr. 1; BauNVO § 15 Abs. 1; BBauG § 1 Abs. 6 S. 1; BBauG § 30;

Gründe:

I.

Der Kläger erstrebt den Umbau und die Nutzungsänderung eines ehemaligen Fabrikgebäudes in K, M straße, zu einem "Frauenwohnheim für gewerbliche Nutzung ohne Wohnnutzung". In der Anlage sollen nach dem Antrag des Klägers auf etwa 1140 mü Fläche 33 Zimmer, etliche Sanitärräume, eine Küche, ein Speiseraum, ein Imbißraum, eine Sauna, 19 Ruheräume, eine Gaststätte und eine Wohnung mit Büroraum eingerichtet werden. Das Grundstück ist im Bebauungsplan der Stadt K als Gewerbegebiet ausgewiesen.