BGH - Urteil vom 13.05.2014
II ZR 250/12
Normen:
GmbHG § 47 Abs. 4; BGB § 2216 Abs. 2; BGB § 2211;
Fundstellen:
BB 2014, 1793
BB 2014, 2061
BGHZ 201, 216
BGHZ 2015, 216
DB 2014, 1670
DStR 2014, 1984
FamRZ 2015, 255
GmbHR 2014, 863
MDR 2014, 1036
NotBZ 2014, 417
WM 2014, 1426
ZEV 2014, 510
ZEV 2015, 336
ZIP 2014, 1422
Vorinstanzen:
OLG Hamburg, vom 04.07.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 11 U 187/10
LG Hamburg, vom 04.10.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 415 HKO 71/10

Ausschluss der Erben von der Ausübung der Gesellschafterbefugnisse bei Anordnung einer unbeschränkten Testamentvollstreckung

BGH, Urteil vom 13.05.2014 - Aktenzeichen II ZR 250/12

DRsp Nr. 2014/11275

Ausschluss der Erben von der Ausübung der Gesellschafterbefugnisse bei Anordnung einer unbeschränkten Testamentvollstreckung

a) Die Ausübung der Gesellschafterbefugnisse einschließlich des Stimmrechts und der gerichtlichen Geltendmachung der Fehlerhaftigkeit von Gesellschafterbeschlüssen obliegt bei Anordnung der unbeschränkten Testamentsvollstreckung hinsichtlich einer zum Nachlass gehörenden Beteiligung an einer Gesellschaft grundsätzlich dem Testamentsvollstrecker (§§ 2205, 2211, 2212 BGB).b) Der Testamentsvollstrecker, der selbst kein Gesellschafter ist, unterliegt ähnlich wie der Vertreter eines Gesellschafters bei der Ausübung des Stimmrechts aus der seiner Verwaltung unterliegenden Beteiligung an einer Gesellschaft grundsätzlich den gesellschaftsrechtlichen Stimmverboten wie dem Verbot, Richter in eigener Sache zu sein (vgl. § 47 Abs. 4 GmbHG).