BFH - Urteil vom 23.11.1988
I R 180/85
Normen:
AO (1977) § 1 Abs. 3, §§ 234, 239 Abs. 1 S. 1; EStG § 4 Abs. 4, 3, § 12 Nr. 1; KStG (1977) § 8 Abs. 1, § 10 Nr. 2;
Fundstellen:
BFHE 154, 552
BStBl II 1989, 116
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg,

BFH - Urteil vom 23.11.1988 (I R 180/85) - DRsp Nr. 1996/13207

BFH, Urteil vom 23.11.1988 - Aktenzeichen I R 180/85

DRsp Nr. 1996/13207

»Stundungszinsen, die eine Kapitalgesellschaft wegen Stundung einer Körperschaftsteuerschuld entrichten muß, führen zu abzugsfähigen Betriebsausgaben.«

Normenkette:

AO (1977) § 1 Abs. 3, §§ 234, 239 Abs. 1 S. 1; EStG § 4 Abs. 4, 3, § 12 Nr. 1; KStG (1977) § 8 Abs. 1, § 10 Nr. 2;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist eine GmbH. Auf ihren Antrag hin stundete ihr der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt -FA-) am 12. August 1982 eine Körperschaftsteuerschuld 1980 in der Form von Ratenzahlungen für drei Monate. Durch Verfügung vom 13. September 1982 wurde die Stundung für einen Teilbetrag um einen weiteren Monat verlängert. Dadurch fielen Stundungszinsen (§ 234 der Abgabenordnung - AO 1977 -) in Höhe von insgesamt 6.856 DM an, die durch Zinsbescheide vom 12. August 1982 und vom 13. September 1982 festgesetzt und von der Klägerin in 1982 bezahlt wurden. Im Rahmen der Gewinnermittlung 1982 behandelte die Klägerin die Zinszahlungen als Betriebsausgaben. Das FA sah sie dagegen als nichtabziehbare Betriebsausgaben an und erhöhte deshalb den für 1982 erklärten steuerpflichtigen Gewinn im Körperschaftsteuerbescheid 1982 vom 22. August 1983 um 6.856 DM. Einspruch und Klage blieben erfolglos.