BGH - Beschluss vom 08.07.2015
XII ZB 600/14
Normen:
FamFG § 70 Abs. 3 S. 1 Nr. 2; FamFG § 312 S. 1 Nr. 1; FamFG § 321 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 2 S. 2;
Fundstellen:
FGPrax 2015, 221
FamRZ 2015, 1879
FamRZ 2015, 706
FuR 2015, 670
MDR 2015, 1073
Vorinstanzen:
AG Homburg, vom 23.09.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 10 XVII 106/14
LG Saarbrücken, vom 21.10.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 5 T 404/14

Feststellung der Rechtswidrigkeit der Genehmigung einer Zwangsmedikation ohne ausreichende gutachterliche Grundlage; Genehmigung einer zwangsweisen Heilbehandlung

BGH, Beschluss vom 08.07.2015 - Aktenzeichen XII ZB 600/14

DRsp Nr. 2015/14739

Feststellung der Rechtswidrigkeit der Genehmigung einer Zwangsmedikation ohne ausreichende gutachterliche Grundlage; Genehmigung einer zwangsweisen Heilbehandlung

Zur Feststellung der Rechtswidrigkeit der Genehmigung einer Zwangsmedikation ohne ausreichende gutachterliche Grundlage.

Tenor

Auf die Rechtsbeschwerde der Betroffenen wird festgestellt, dass der die Einwilligung der Betreuerin in eine ärztliche Zwangsmaßnahme genehmigende Beschluss des Amtsgerichts Homburg vom 23. September 2014 und der Beschluss der 5. Zivilkammer des Landgerichts Saarbrücken vom 21. Oktober 2014 die Betroffene in ihren Rechten verletzt haben.

Das Verfahren der Rechtsbeschwerde ist gerichtsgebührenfrei. Die außergerichtlichen Kosten der Betroffenen werden der Staatskasse auferlegt.

Beschwerdewert: 5.000 €

Normenkette:

FamFG § 70 Abs. 3 S. 1 Nr. 2; FamFG § 312 S. 1 Nr. 1; FamFG § 321 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 2 S. 2;

Gründe

I.

1 Die Betroffene wendet sich gegen die durch Zeitablauf erledigte Genehmigung ihrer zwangsweisen Heilbehandlung.