OLG Stuttgart - Urteil vom 29.08.2002
19 U 39/02
Normen:
BGB § 139 § 1939 § 2048 S. 1 § 2085 § 2087 § 2087 Abs. 1 § 2087 Abs. 2 § 2270 § 2270 Abs. 2 § 2276 § 2278 § 2289 Abs. 1 S. 2 § 2293 ; ZPO § 92 Abs. 1 § 97 Abs. 1 § 256 Abs. 1 § 519 Abs. 3 Nr. 3 (a.F.) § 708 Nr. 10 § 709 S. 2 § 711 ;
Fundstellen:
OLGReport-Stuttgart 2002, 448
ZEV 2003, 79
Vorinstanzen:
LG Ravensburg, vom 31.01.2002 - Vorinstanzaktenzeichen 3 O 1325/01

OLG Stuttgart - Urteil vom 29.08.2002 (19 U 39/02) - DRsp Nr. 2002/14538

OLG Stuttgart, Urteil vom 29.08.2002 - Aktenzeichen 19 U 39/02

DRsp Nr. 2002/14538

»1. Behalten Eheleute in einem Erbvertrag, in dem sie Kinder vertragsmäßig je zur Hälfte als Schlusserben einsetzen, dem Überlebenden vor, den Nachlass unter den eingesetzten Kindern durch Vorausvermächtnisse und Teilungsanordnungen zu verteilen, so ist schon die Anordnung eines Vorausvermächtnisses über den gesamten Nachlass zugunsten der Kinder regelmäßig nicht gedeckt. 2. Zur analogen Anwendung von § 2085 BGB auf eine derartige Vermächtnisanordnung.«

Normenkette:

BGB § 139 § 1939 § 2048 S. 1 § 2085 § 2087 § 2087 Abs. 1 § 2087 Abs. 2 § 2270 § 2270 Abs. 2 § 2276 § 2278 § 2289 Abs. 1 S. 2 § 2293 ; ZPO § 92 Abs. 1 § 97 Abs. 1 § 256 Abs. 1 § 519 Abs. 3 Nr. 3 (a.F.) § 708 Nr. 10 § 709 S. 2 § 711 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten über die Erbfolge nach ihrer Mutter, Frau A H, die am 3. April 2001 starb.

Die Parteien sind Halbgeschwister. Die Klägerin wurde vor der Ehe der Erblasserin mit Herrn H H geboren. Der Beklagte entstammt dieser Ehe.

Die Eheleute H schlossen am 13.08.1963 einen Ehe- und Erbvertrag, in dem sie sich gegenseitig zu Alleinerben einsetzten und Nacherben für den Fall der Wiederverheiratung des Überlebenden bestimmten.