BGH - Urteil vom 25.10.1995
IV ZR 83/95
Normen:
BGB § 242, § 312 Abs. 1 ; DDR: ZGB § 68 Abs. 1 Nr. 2 ;
Fundstellen:
BGHR BGB § 242 Rechtsausübung, unzulässige 39
BGHR BGB § 312 Abs. 1 S. 1 Erbschaftsvertrag 2
BGHR DDR-ZGB § 68 Abs. 1 Nr. 2 Erbschaftsvertrag 1
DNotZ 1997, 122
DtZ 1996, 51
ErbPrax 1996 Nr. 76
FamRZ 1996, 162
MDR 1996, 388
NJ 1996, 366
RAnB 1996, 94 (Ls)
VIZ 1996, 81
WM 1996, 269
ZEV 1996, 114
ZIP 1996, 158
Vorinstanzen:
OLG Dresden,
LG Leipzig,

Rückabwicklung eines Treuhandvertrages zur Umgehung der Devisenbestimmungen der ehemaligen DDR; Wirksamkeit von Verträgen über den Nachlaß eines noch lebenden Dritten nach dem ZGB-DDR

BGH, Urteil vom 25.10.1995 - Aktenzeichen IV ZR 83/95

DRsp Nr. 1996/107

Rückabwicklung eines Treuhandvertrages zur Umgehung der Devisenbestimmungen der ehemaligen DDR; Wirksamkeit von Verträgen über den Nachlaß eines noch lebenden Dritten nach dem ZGB-DDR

»1. Wer für eine Gegenleistung Treugut übernommen hat, um Devisenbestimmungen der ehemaligen DDR, die dem Vertragspartner nachteilig waren, in dessen Interesse zu umgehen, kann nach Aufhebung dieser Bestimmungen nach Treu und Glauben nicht geltend machen, der Treuhandvertrag sei wegen Verstoßes gegen das frühere Devisenrecht nichtig. 2. Für Verträge über den Nachlaß eines noch lebenden Dritten, die nach dem Zivilgesetzbuch der ehemaligen DDR zu beurteilen sind, gilt § 312 Abs. 1 BGB auch nicht mittelbar über die Generalklausel der Nichtigkeit von Geschäften, die mit der sozialistischen Moral nicht zu vereinbaren sind (§ 68 Abs. 1 Nr. 2 ZGB). Solche Verträge können aber nach dieser Generalklausel unwirksam sein, wenn sie sich im Einzelfall etwa als verwerfliche Spekulation auf den Tod eines anderen darstellen oder dessen Testierfreiheit einengen.«

Normenkette:

BGB § 242, § 312 Abs. 1 ; DDR: ZGB § 68 Abs. 1 Nr. 2 ;

Tatbestand: