OLG Düsseldorf vom 10.02.1988
3 Ws 72/88
Normen:
StPO §§ 138 a ff, § 143 ;
Fundstellen:
DRsp IV(449)229a-b
GA 1989, 32
JMBl NRW 1988, 152
MDR 1988, 988
NStZ 1988, 519

OLG Düsseldorf - 10.02.1988 (3 Ws 72/88) - DRsp Nr. 1992/7910

OLG Düsseldorf, vom 10.02.1988 - Aktenzeichen 3 Ws 72/88

DRsp Nr. 1992/7910

Ausschließliche Anwendung der §§ 138 a ff. auf einen bestellten Pflichtverteidiger, gegen den Verdachtsgründe im Sinne des § 138 a bestehen (insoweit Spezialität der Vorschriften über das Ausschließungsverfahren gegenüber der Regelung des Entpflichtungsverfahrens in § 143), (b) und zwar auch im Falle eines nur »einfachen« Verdachts eines Ausschließungsgrundes im Sinne des § 138 a.

Normenkette:

StPO §§ 138 a ff, § 143 ;

(a) »... Die Frage, welche Vorschriften auf die Abberufung des Pflichtverteidigers anzuwenden sind, wenn gegen ihn Verdachtsgründe i. S. des § 138 a ff. StPO geltend gemacht werden, ist in Rechtspr. und Lit. umstritten. [Folgt Übersicht über den Meinungsstand.] Die Rechtspr. hat bislang Ä soweit sie sich grundsätzlich für eine Anwendbarkeit der §§ 138 a ff. StPO auf den Pflichtverteidiger entschieden hat Ä noch nicht zu der Frage Stellung genommen, ob diese Regelung für den Bereich der Pflichtverteidigung bei den dort genannten Fallgestaltungen ausschließlich gilt oder ob daneben § 143 StPO zur Anwendung kommen kann.«