Autor: Mainz-Kwasniok |
Zurückhaltend treten jene Kollegen der Mediation gegenüber, die Mandatsverluste an die Mediation befürchten. Diese sollten bedenken: Der Mandant will vor allem eins, nämlich dass der Anwalt sein Problem möglichst schnell und kostengünstig aus der Welt schafft.
Damit zählt letztlich nur, ob die Mediation imstande ist, Konflikte kostengünstiger und schneller zu lösen als gewöhnliche Verhandlungen und Gerichtsverfahren. Ein Mediationsverfahren von der Idee bis zum Abschluss dauert i.d.R. weniger lange als ein Gerichtsverfahren und ist in der Summe aller Kosten (einschließlich derer der beratenden Anwälte) i.d.R. preiswerter.
Gelingt es dem Anwalt also, erfolgreich eine Mediation zu empfehlen und seine Rolle als Beratungsanwalt so wahrzunehmen, dass der Mandant seine Probleme mittels Mediation zufriedenstellend löst, wird sich dessen Zufriedenheit auch positiv für den Anwalt auswirken. Zufriedene Mandanten kommen wieder bzw. empfehlen weiter.
Daher ist die Befürchtung, Mediation koste die im streitigen Verfahren erzielbaren Honorare, zu kurzsichtig. Zusammenfassend ist zu sagen, dass der Einsatz von Mediation eher zur Mandantenbindung führt als zu Mandatsverlust. Zu bedenken ist auch, dass Mandanten in Zukunft wegen der explizit Mediation fordern werden. Dann wird es schwer sein, den Mandanten zufriedenzustellen, indem man ihm etwas anderes "verkauft".
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