5. Worum geht es in der Mediation?

Autor: Mainz-Kwasniok

Bei der typischen Trennungs- und Scheidungsmediation geht es nicht um Paarberatung mit dem Ziel der Versöhnung, sondern um die einvernehmliche Entflechtung aller Beziehungen des Paars untereinander, vornehmlich der wirtschaftlichen Beziehungen.

Die Mediationsklienten bestimmen dabei ihre Themen selbst. Sie sind nicht auf den Katalog der Familiensachen und Familienstreitsachen beschränkt. Sie können auch Themen wählen, die nicht justitiabel sind. Sie können anstreben, eine Gesamtlösung aller Verflechtungen zu verhandeln, sie können aber ebenso nur Teilbereiche in der Mediation thematisieren und im Übrigen streitig entscheiden lassen.

Ziel

Ziel ist i.d.R. eine Gesamteinigung über alle Themen des Paars, die i.d.R. in einen notariellen Trennungs- und Scheidungsfolgenvertrag mündet.

Typischer Themenkatalog

Ein typischer Themenkatalog in der Mediation sähe wie folgt aus:

Wer bleibt in der Ehewohnung? (ggf.: Nestmodell)

Wie sieht die Einnahmen- und Ausgabensituation insgesamt nach Trennung/Scheidung aus? (Ehegattenunterhalt, Kindesunterhalt, Kindergeld usw.)

Wer zahlt nach Trennung/Scheidung welche Verbindlichkeiten? (Innenverhältnis/Außenverhältnis)

Wie wirkt sich die Änderung der Lohnsteuerklassen aus und ab wann?

Was wird aus der gemeinsamen Immobilie kurzfristig, mittelfristig, langfristig?

Wer behält welche Gegenstände? (Haushaltsgegenstände, Autos)

Wie ist der zeitliche Ablauf möglich und sinnvoll?