OLG Stuttgart - Beschluss vom 20.07.2011
11 WF 115/11
Normen:
BGB § 1600 Abs. 1 Nr. 5; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 6 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 3; GG Art. 100 Abs. 1;
Vorinstanzen:
AG Bad Cannstatt, vom 19.05.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 8 F 972/10

Aussetzung des Verfahrens betreffend die Anfechtung einer Vaterschaftsanerkennung durch die anfechtungsberechtigte Behörde im Hinblick auf bei dem Bundesverfassungsgericht anhängige Normenkontrollverfahren

OLG Stuttgart, Beschluss vom 20.07.2011 - Aktenzeichen 11 WF 115/11

DRsp Nr. 2013/2744

Aussetzung des Verfahrens betreffend die Anfechtung einer Vaterschaftsanerkennung durch die anfechtungsberechtigte Behörde im Hinblick auf bei dem Bundesverfassungsgericht anhängige Normenkontrollverfahren

Tenor

Auf die sofortige Beschwerde des Antragsgegners Ziffer 1 wird der Beschluss des Amtsgerichts Stuttgart-Bad Cannstatt -Familiengericht- vom 19.05.2011 -8 F 972/10-

a b g e ä n d e r t.

1.

Das Verfahren wird bis zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Richtervorlagen des AG Hamburg-Altona vom 15.04.2010 -350 F 118/09- und des OLG Bremen vom 07.03.2011 -4 UF 76/10- in erster Instanz ausgesetzt.

2.

Die Rechtsbeschwerde wird zugelassen.

Normenkette:

BGB § 1600 Abs. 1 Nr. 5; GG Art. 3 Abs. 1; GG Art. 6 Abs. 1; GG Art. 20 Abs. 3; GG Art. 100 Abs. 1;

Gründe

I.

Der Antragsgegner Ziffer 1 wurde am 08.02.2005 nichtehelich geboren. Seine Mutter ist serbische Staatsangehörige. Der Antragsgegner Ziffer 2, deutscher Staatsangehöriger, hat am 06.04.2006 beim Jugendamt der Stadt S. die Vaterschaft zum Antragsgegner Ziffer 1 anerkannt, die Mutter hat am selben Tag ihre Zustimmung erteilt. Zwischen den Beteiligten besteht unstreitig keine sozialfamiliäre Beziehung.

Mit Schriftsatz vom 22.07.2010 hat das Regierungspräsidium als anfechtungsberechtigte Behörde gem. § 1600 Abs. 6 BGB das Vaterschaftsanerkenntnis angefochten.