Begriff des anderen Grundes i.S. der § 1579 Nr. 1 - 6 BGB - Tötung des gemeinsamen Kindes
OLG Hamm, Urteil vom 16.01.1997 - Aktenzeichen 4 UF 349/96
DRsp Nr. 1998/3058
Begriff des "anderen Grundes" i.S. der § 1579 Nr. 1 - 6 BGB - Tötung des gemeinsamen Kindes
1. Der Tatbestand des § 1579 Nr. 1BGB hat beim Trennungsunterhalt keine Bedeutung, da § 1361 Abs. 3BGB auf diese Vorschrift nicht verweist.2. Die Anwendung des § 1579 Nr. 2 BGB erfordert Verschulden (hier: Anwendung der Vorschrift abgelehnt bei einem Tötungsdelikt am gemeinsamen Kind im Zustand der Schuldunfähigkeit).3. Ein Sachverhalt, der die Voraussetzungen des § 1579 Nr. 1 - 6 BGB nicht erfüllt, kann grundsätzlich nicht als "anderer Grund" im Sinne der Auffangregelung des § 1579 Nr. 7 BGB berücksichtigt werden ( unter ausdrücklichem Hinweis auf die Rechtsprechung des BGH, - XII ZR 195/93 - 25.01.95; DRsp-ROM Nr. 1995/6918 und IVb ZR 15/86 - 11.02.87; DRsp-ROM Nr. 1994/4298).