BGH - Beschluss vom 28.07.2015
XII ZB 671/14
Normen:
FamFG § 59 Abs. 1; FamFG § 59 Abs. 2; FamFG § 171 Abs. 1; FamFG § 181 S. 1-2; GG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 6 Abs. 1; BGB § 1595a Abs. 1 S. 1; ZPO § 640g Abs. 1;
Fundstellen:
FamRZ 2015, 1787
FF 2015, 423
JAmt 2015, 503
FGPrax 2015, 239
FamRZ 2015, 1876
JZ 2015, 573
ZEV 2015, 6
Vorinstanzen:
AG Schwandorf, vom 12.08.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 1 F 305/13
OLG Nürnberg, vom 14.11.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 7 UF 1196/14

Berechtigung der Eltern zur Fortsetzung des Abstammungsverfahrens nach dem Tod des die Vaterschaft anfechtenden Mannes

BGH, Beschluss vom 28.07.2015 - Aktenzeichen XII ZB 671/14

DRsp Nr. 2015/21663

Berechtigung der Eltern zur Fortsetzung des Abstammungsverfahrens nach dem Tod des die Vaterschaft anfechtenden Mannes

a) Wird in einem Antragsverfahren im Sinne des § 59 Abs. 2 FamFG der Antrag allein aus verfahrensrechtlichen Gründen - etwa wegen Fehlens der Beschwerdeberechtigung - zurückgewiesen, so eröffnet die darin liegende formelle Beschwer das Rechtsmittel, und zwar unabhängig davon, ob der Antragsteller sachlich zur Antragstellung berechtigt ist (Fortführung von BGH Beschluss vom 6. November 1997 - BLw 31/97 - FamRZ 1998, 229).b) Stirbt während eines Abstammungsverfahrens der als Vater geltende Mann, so sind seine Eltern nicht berechtigt, gemäß § 181 FamFG die Fortsetzung des Verfahrens zu verlangen.

Tenor

Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss des 7. Zivilsenats und Senats für Familiensachen des Oberlandesgerichts Nürnberg vom 14. November 2014 wird mit der Maßgabe zurückgewiesen, dass die Beschwerde nicht als unzulässig verworfen, sondern als unbegründet zurückgewiesen wird.

Die Kosten des Rechtsbeschwerdeverfahrens hat die weitere Beteiligte zu 4 zu tragen.

Wert: 2.000 €

Normenkette:

FamFG § 59 Abs. 1; FamFG § 59 Abs. 2; FamFG § 171 Abs. 1; FamFG § 181 S. 1-2; GG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 6 Abs. 1; BGB § 1595a Abs. 1 S. 1; ZPO § 640g Abs. 1;

Gründe

I.