BGH - Urteil vom 23.09.2015
XII ZR 99/14
Normen:
BGB § 1; BGB § 328 Abs. 1; BGB § 1600 Abs. 5; BGB § 1600b; BGB § 1610; BGB § 1612a; BGB § 1741;
Fundstellen:
BGHZ 207, 135
DNotZ 2016, 54
FamRB 2015, 448
FamRB 2015, 7
FuR 2016, 105
MDR 2015, 1301
NJW 2015, 3434
Vorinstanzen:
LG Stuttgart, vom 24.01.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 2 O 86/13
OLG Stuttgart, vom 04.09.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 13 U 30/14

Erteilung der Einwilligung eines Mannes zu einer heterologen künstlichen Befruchtung einer Frau; Einnahme der Vaterstellung für das zu zeugende Kind als Vereinbarung; Pflicht des Mannes zum Unterhalt des Kindes wie ein rechtlicher Vater hinsichtlich Vertrags zu Gunsten Dritter; Erklärung der Einwilligung des Mannes gegenüber der Frau

BGH, Urteil vom 23.09.2015 - Aktenzeichen XII ZR 99/14

DRsp Nr. 2015/18720

Erteilung der Einwilligung eines Mannes zu einer heterologen künstlichen Befruchtung einer Frau; Einnahme der Vaterstellung für das zu zeugende Kind als Vereinbarung; Pflicht des Mannes zum Unterhalt des Kindes wie ein rechtlicher Vater hinsichtlich Vertrags zu Gunsten Dritter; Erklärung der Einwilligung des Mannes gegenüber der Frau

a) Eine Vereinbarung, mit welcher ein Mann die Einwilligung zu einer heterologen künstlichen Befruchtung einer Frau mit dem Ziel erteilt, die Vaterstellung für das zu zeugende Kind einzunehmen, enthält regelmäßig zugleich einen von familienrechtlichen Besonderheiten geprägten Vertrag zugunsten des aus der künstlichen Befruchtung hervorgehenden Kindes, aus dem sich für den Mann dem Kind gegenüber die Pflicht ergibt, für dessen Unterhalt wie ein rechtlicher Vater einzustehen (im Anschluss an Senatsurteil BGHZ 129, 297 = FamRZ 1995, 861).b) Die Einwilligung des Mannes muss gegenüber der Frau erklärt werden und bedarf keiner besonderen Form.

Tenor

Die Revision gegen das Urteil des 13. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Stuttgart vom 4. September 2014 wird auf Kosten des Beklagten zurückgewiesen.

Normenkette:

BGB § 1; BGB § 328 Abs. 1; BGB § 1600 Abs. 5; BGB § 1600b; BGB § 1610; BGB § 1612a; BGB § 1741;

Tatbestand