OLG Thüringen - Beschluss vom 28.04.2015
1 UF 668/14
Normen:
EuEheVO Art. 3 Abs. 1 Buchst. a; FamFG § 98; VO (EU) Nr. 1259/2010 Art. 5; VO (EU) Nr. 1259/2010 Art. 8 Buchst. a; EGBGB Art. 17 Abs. 3 S. 1;
Vorinstanzen:
AG Erfurt, vom 29.09.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 36 F 317/14

Internationale Zuständigkeit der deutschen Familiengerichte bei gewöhnlichem Aufenthalt beider Ehegatten in Deutschland

OLG Thüringen, Beschluss vom 28.04.2015 - Aktenzeichen 1 UF 668/14

DRsp Nr. 2015/7680

Internationale Zuständigkeit der deutschen Familiengerichte bei gewöhnlichem Aufenthalt beider Ehegatten in Deutschland

I. Da beide Ehegatten ihren gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben, sind - unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit - die deutschen Gerichte nach Art. 3 Abs. 1 a EuEheVO zuständig. II. Haben die Ehegatten keine Rechtswahl getroffen, ist gemäß Art. 8 Buchstabe a Rom III - VO auf den gemeinsamen gewöhnlichen Aufenthalt abzustellen, so dass deutsches Recht auf das Ehescheidungsverfahren Anwendung findet. III. Dass auf die Folgesache Versorgungsausgleich deutsches Recht anzuwenden ist, folgt aus Art. 17 Abs. 3 S. 1 EGBGB.

1. Der Beschluss des Amtsgerichts - Familiengericht - Erfurt vom 29.09.2014, Az.: 36 F 317/14, wird in Nummer I.), 4. und 5. Absatz wie folgt abgeändert:

a.) Zu Lasten des Anrechts des Antragsgegners bei dem Versorgungsträger I.D. GmbH (Pers.-Nr.: ...) wird im Wege der externen Teilung zu Gunsten der Antragstellerin ein Anrecht in Höhe von 5.265,00 €, bezogen auf den 28.02.2014, auf einem für sie einzurichtenden Versicherungskonto "Premiumsparplan für Versorgungsausgleich" bei der D. A. & W. M. I. GmbH begründet.