BFH - Urteil vom 17.04.2008
III R 16/05
Normen:
AufenthG § 101 ; AuslG (1990) § 1 Abs. 2 § 30 § 69 Abs. 3 ; EStG § 52 Abs. 61a S. 2 § 62 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 116 Abs. 1 Alt. 2 ; PassG § 4 Abs. 1 S. 2 Nr. 10 § 11 Nr. 2 § 12 ; PAuswG § 1 Abs. 2 Nr. 9 ; PAuswG NW § 6 Nr. 2 § 8 ;
Fundstellen:
BFH/NV 2008, 1576
BFHE 220, 43
BStBl II 2009, 918
DB 2008, 1664
FamRZ 2008, 1621
IStR 2008, 629
ZAR 2008, 317
Vorinstanzen:
FG Münster - 14 K 1288/01 Kg - 16.11.2004 (EFG 2005, 716), vom - Vorinstanzaktenzeichen

Kein Kindergeld für nicht anspruchsberechtigte Ausländer mit deutschen Ausweispapieren; Fiktionsbescheinigung

BFH, Urteil vom 17.04.2008 - Aktenzeichen III R 16/05

DRsp Nr. 2008/14190

Kein Kindergeld für nicht anspruchsberechtigte Ausländer mit deutschen Ausweispapieren; Fiktionsbescheinigung

»Ausländer, die vergeblich die Anerkennung als Vertriebene deutscher Volkszugehörigkeit begehren, haben auch für solche Zeiten keinen Anspruch auf Kindergeld nach § 62 Abs. 1 EStG, in denen sie zu Unrecht im Besitz deutscher Ausweispapiere sind.«

Normenkette:

AufenthG § 101 ; AuslG (1990) § 1 Abs. 2 § 30 § 69 Abs. 3 ; EStG § 52 Abs. 61a S. 2 § 62 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 116 Abs. 1 Alt. 2 ; PassG § 4 Abs. 1 S. 2 Nr. 10 § 11 Nr. 2 § 12 ; PAuswG § 1 Abs. 2 Nr. 9 ; PAuswG NW § 6 Nr. 2 § 8 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin), ihr Ehemann sowie zwei gemeinsame Kinder reisten im Jahre 1989 aus Polen in die Bundesrepublik Deutschland ein. Die Ehegatten, die die Anerkennung als Vertriebene begehrten, erhielten entsprechende Registrierscheine. Noch im Jahre 1989 wurden der Klägerin deutsche Ausweispapiere ausgestellt. Sie gab an, sie sei deutsche Volkszugehörige, konnte dies in der Folgezeit allerdings nicht glaubhaft machen. Ein Antrag auf Erteilung eines Vertriebenenausweises wurde abgelehnt, die dagegen erhobene Klage nahm die Klägerin im März 1996 zurück.