BGH - Urteil vom 23.06.2010
XII ZR 170/08
Normen:
SGB XII § 94 Abs. 2; SGB XII § 94 Abs. 3 Nr. 2; BGB § 1611 Abs. 1;
Fundstellen:
FamRB 2010, 297
NJW 2010, 2957
Vorinstanzen:
OLG Zweibrücken, vom 30.09.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 5 UF 13/08
AG Speyer, vom 10.01.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 42 F 238/07

Kindergeldbezug für ein behindertes oder pflegebedürftiges Kind als Voraussetzung für einen pauschalierten Anspruchsübergang nach § 94 Abs. 2 Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch (SGB XII); Vorliegen einer unbilligen Härte i.S.v. § 94 Abs. 3 Nr. 2 SGB XII

BGH, Urteil vom 23.06.2010 - Aktenzeichen XII ZR 170/08

DRsp Nr. 2010/12986

Kindergeldbezug für ein behindertes oder pflegebedürftiges Kind als Voraussetzung für einen pauschalierten Anspruchsübergang nach § 94 Abs. 2 Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch (SGB XII); Vorliegen einer unbilligen Härte i.S.v. § 94 Abs. 3 Nr. 2 SGB XII

a) Der pauschalierte Anspruchsübergang nach § 94 Abs. 2 SGB XII ist nicht davon abhängig, dass die unterhaltspflichtigen Eltern für das behinderte oder pflegebedürftige Kind Kindergeld erhalten. b) Zur unbilligen Härte i. S. von § 94 Abs. 3 Nr. 2 SGB XII, die einem Anspruchsübergang auf den Träger der Sozialhilfe entgegenstehen kann (im Anschluss an die Senatsurteile vom 21. April 2004 - XII ZR 251/01 - FamRZ 2004, 1097 und vom 23. Juli 2003 - XII ZR 339/00 - FamRZ 2003, 1468).

Die Revision gegen das Urteil des 5. Zivilsenats - Familiensenat - des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken vom 30. September 2008 wird auf Kosten der Beklagten zurückgewiesen.

Von Rechts wegen

Normenkette:

SGB XII § 94 Abs. 2; SGB XII § 94 Abs. 3 Nr. 2; BGB § 1611 Abs. 1;

Tatbestand

Die Parteien streiten um übergeleitete Ansprüche auf Kindesunterhalt für die Zeit ab März 2007.