OLG Celle - Urteil vom 16.02.1990
15 U 13/89
Normen:
BGB § 1600o;
Fundstellen:
NJW 1990, 2942
NJW-RR 1990, 2942

OLG Celle - Urteil vom 16.02.1990 (15 U 13/89) - DRsp Nr. 1997/1424

OLG Celle, Urteil vom 16.02.1990 - Aktenzeichen 15 U 13/89

DRsp Nr. 1997/1424

1. Bei einer positiven Vaterschaftsfeststellung nach § 1600o Abs. 1 BGB ist die Feststellung einer konkreten Beiwohnung entbehrlich. 2. Ein Vergleich der morphologischen (gestaltlichen) Erscheinungsformen, welcher der Gegenstand eines anthropologisch-erbbiologischen Gutachtens wäre, ist bei einer aufgrund der serologischen Befunde ermittelten Vaterschaftswahrscheinlichkeit von 99,99 % gegenüber den Vergleichen der Blutmerkmale und -faktoren sowie der DNA-Banden die unsicherste Methode, zur Klärung der Vaterschaft beizutragen. Einen tragfähigen Ausschluß kann ein anthropologisch-erbbiologisches Gutachten bereits nicht mehr erbringen, wenn eine biostatistische Auswertung der serologischen Befunde eine Wahrscheinlichkeit von 99,0 % für die Vaterschaft ergeben hat (BGH, NJW 1974, 606 = FamRZ 1974, 181).

Normenkette:

BGB § 1600o;

Hinweise:

vgl. auch OLG Celle, NiedersRpfl 1990, 150

Fundstellen