OLG Koblenz - Urteil vom 03.02.1997
13 UF 1021/96
Normen:
BGB § 1601, § 242 ; ZPO § 323 ;
Fundstellen:
DAVorm 1997, 646
DRsp I(167)420f
EzFamR aktuell 1997, 183
EzFamR aktuell 1997,183
FamRZ 1998, 44
NJW 1997, 1588
NJW 1997,158
NJWE-FER 1997, 150
OLGReport-Koblenz 1997, 48

OLG Koblenz - Urteil vom 03.02.1997 (13 UF 1021/96) - DRsp Nr. 1997/5537

OLG Koblenz, Urteil vom 03.02.1997 - Aktenzeichen 13 UF 1021/96

DRsp Nr. 1997/5537

Vollstreckbare Urkunden können gemäß § 323 Abs. 4 ZPO in Verbindung mit § 794 Abs. 1 Nr. 5 ZPO an veränderte Verhältnisse angepaßt werden. Dabei ist allein nach den Regeln des materiellen Rechts zu prüfen, ob der von den Parteien abgeschlossene Vertrag nach den Grundsätzen über die Veränderung oder den Wegfall der Geschäftsgrundlage nach Treu und Glauben eine Abänderung erfordert. Verliert der Unterhaltsschuldner durch eine Verurteilung und den Antritt zum Strafvollzug seine Arbeitsstelle und hat er in der Strafhaft keine Möglichkeit, einer normalen Erwerbstätigkeit nachzugehen und hat er auch sonst keine Einkünfte oder verwertbares Vermögen, so ist er auch unter Berücksichtigung der erhöhten Unterhaltspflicht gegenüber minderjährigen Kindern als leistungsunfähig im Sinne von § 1603 Abs. 1 BGB anzusehen.