OLG Stuttgart vom 24.05.1989
16 UF 136/89
Normen:
ZPO § 623, § 628 Abs.1 Nr.3, Abs.2;
Fundstellen:
DRsp IV(418)249d
FamRZ 1989, 994

OLG Stuttgart - 24.05.1989 (16 UF 136/89) - DRsp Nr. 1992/10132

OLG Stuttgart, vom 24.05.1989 - Aktenzeichen 16 UF 136/89

DRsp Nr. 1992/10132

d. Keine Partei-Disposition über die Abtrennung von Folgesachen, die von Amts wegen zu regeln sind.

Normenkette:

ZPO § 623, § 628 Abs.1 Nr.3, Abs.2;

»... In Rechtspr. und Lit. ist umstritten, ob eine Abtrennung der Folgesachen vom Scheidungsverbund der Parteidisposition unterliegt oder nicht, jedenfalls soweit es um Folgesachen geht, bei denen die Herstellung des Verbunds beiden Parteien dadurch überlassen ist, daß sie Anträge zur Regelung stellen; darunter fallen Unterhaltsregelungen, die Hausratsauseinandersetzung und die Regelung des Zugewinns. Nicht darunter fallen die sogen. Amtsfolgesachen wie Versorgungsausgleich und .. die Regelung der elterlichen Sorge für minderjährige Kinder. Während das OLG Hamm (15. Senat) in FamRZ 1984, 53, das OLG Düsseldorf (4. Senat) in FamRZ 1988, 965 und Baumbach/Lauterbach/Albers/Hartmann, ZPO, 47. Aufl., § 628 Anm. 2 A d, die Befugnis der Parteien, über die Abtrennung von Folgesachen zu disponieren, generell verneinen, wird die Parteidisposition jedenfalls für den Fall, daß es sich um »Antrags-Folgesachen« handelt, bejaht vom OLG Frankfurt in FamRZ 1979, 62, vom OLG Düsseldorf (2. Senat) in FamRZ 1980, 146, vom OLG Hamm (2. Senat) in FamRZ 1986, 823 [hier: IV (418) 234 e-f] sowie von Zöller/Philippi, ZPO, 15. Aufl., § 623 Rz. 34 (anders aber wohl bei § 628 Rz. 9) und von Walter, JZ 1982, 835.