BGH - Urteil vom 04.02.2004
XII ZR 301/01
Normen:
ZPO § 322 ; SachsAnhGemeindeO § 100 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BGHReport 2004, 847
BGHZ 158, 19
GuT 2004, 102
JZ 2005, 251
MDR 2004, 766
NJ 2004, 415
NJW 2004, 1805
NVwZ 2004, 763
NZM 2004, 340
WM 2004, 2268
WuM 2004, 298
ZMR 2004, 413
Vorinstanzen:
OLG Naumburg,
LG Magdeburg,

Versagung der kommunalaufsichtlichen Genehmigung eines Mietvertrages mit einer Gemeinde

BGH, Urteil vom 04.02.2004 - Aktenzeichen XII ZR 301/01

DRsp Nr. 2004/4811

Versagung der kommunalaufsichtlichen Genehmigung eines Mietvertrages mit einer Gemeinde

»a) Zur Bindung der Zivilgerichte an bestandskräftige Entscheidungen der Verwaltungsbehörde (hier: Versagung der Genehmigung eines langfristigen Mietvertrages mit einer Gemeinde).b) Auch langfristige Mietverträge sind keine kreditähnlichen Geschäfte i.S. von § 100 Abs. 5 der Gemeindeordnung für das Land Sachsen-Anhalt.«

Normenkette:

ZPO § 322 ; SachsAnhGemeindeO § 100 Abs. 1 ;

Tatbestand:

Der Kläger macht rückständige und künftige Miete aus einem gewerblichen Mietverhältnis geltend.

Er vermietete mit schriftlichem Vertrag vom 10./16. Juni 1997 ein bebautes Grundstück in N. mit einer Gesamtgröße von 12.600 m² zu einem monatlichen Mietzins von 5.000 DM bis 30. Mai 2022 an die beklagte Gemeinde zum Betrieb einer Kindertagesstätte. Im September 2000 reichte diese den Mietvertrag bei der Kommunalaufsichtsbehörde zur Genehmigung ein. Mit bestandskräftig gewordener Verfügung vom 16. Oktober 2000 versagte der Landkreis O. als zuständige Kommunalaufsichtsbehörde die Genehmigung. Der Entscheidungssatz lautet:

"Die am 19.9.2000, hier eingegangen am 15.9.2000, beantragte Genehmigung des Mietvertrages über das Grundstück M. in N. zwischen der Gemeinde N. und Herrn R. B. vom 10.6.1997/16.6.1997 wird versagt."