BVerfG - Beschluß vom 12.02.1986
1 BvR 1578/82
Normen:
AVG § 25 Abs. 3 ; BVerfGG § 90 ; GG Art. 3 Abs. 2 Art. Art. 93 Abs. 1 Nr. 2 ; RVO § 1248 Abs. 3 ; SGG § 55 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BVerfGE 72, 1
BB 1986, 1018
DRsp V(519)98a-b
FamRZ 1986, 550
MDR 1986, 821
NJW 1986, 1742
NVwZ 1986, 631
SGb 1986, 235
SozVers 1986, 161
UPR 1986, 218
ZfSH/SGB 1986, 280
Vorinstanzen:
BSG- Urteil vom 09.09.1982 - 11 RA 72/81,

Voraussetzungen für die Zulässigkeit einer Rechtssatzverfassungsbeschwerde

BVerfG, Beschluß vom 12.02.1986 - Aktenzeichen 1 BvR 1578/82

DRsp Nr. 1992/295

Voraussetzungen für die Zulässigkeit einer Rechtssatzverfassungsbeschwerde

»Zur "gegenwärtigen Betroffenheit" bei einer Verfassungsbeschwerde, die sich unmittelbar gegen ein Urteil und mittelbar gegen eine gesetzliche Vorschrift richtet.«

Normenkette:

AVG § 25 Abs. 3 ; BVerfGG § 90 ; GG Art. 3 Abs. 2 Art. Art. 93 Abs. 1 Nr. 2 ; RVO § 1248 Abs. 3 ; SGG § 55 Abs. 1 ;

Gründe:

A.

I.

Mit der gegen ein Urteil des Bundessozialgerichts gerichteten Verfassungsbeschwerde rügt der Beschwerdeführer mittelbar, § 25 Abs. 3 AVG verstoße gegen den Gleichberechtigungsgrundsatz des Art. 3 Abs. 2 GG, weil diese Norm unter bestimmten versicherungsrechtlichen Voraussetzungen ausschließlich weiblichen Versicherten das Recht einräume, ab Vollendung des 60. Lebensjahres Altersruhegeld aus der gesetzlichen Rentenversicherung zu beziehen.

Die als verfassungswidrig gerügte Bestimmung erhielt ihre heutige Fassung durch Art. 1 § 2 Nr. 7 des Rentenreformgesetzes - RRG - vom 16. Oktober 1972 (BGBl. I S. 1965):

§ 25 AVG (= § 1248 RVO)

(1) und (2) ... .

(3) Altersruhegeld erhält auf Antrag auch die Versicherte, die das 60. Lebensjahr vollendet und die Wartezeit nach Absatz 7 Satz 2 erfüllt hat, wenn sie in den letzten zwanzig Jahren überwiegend eine rentenversicherungspflichtige Beschäftigung oder Tätigkeit ausgeübt hat.

(4) bis (8) ...

II.