OLG Dresden - Urteil vom 30.08.2001
13 U 953/01
Normen:
InsO § 96 Abs. 1 Nr. 1 § 131 Abs. 1 Nr. 2 § 142 § 28 § 48 S. 2 § 166 § 170 § 171 § 96 Abs. 1 Nr. 3 § 131 Abs. 1 Nr. 1 §§ 129 ff. § 130 ; KO § 55 Nr. 3 § 30 Nr. 1 ; BGB § 284 Abs. 1 § 288 § 667 ; ZPO § 546 Abs. 1 Nr. 1 § 543 Abs. 1 § 97 Abs. 1 § 708 Nr. 10 § 713 ;
Fundstellen:
DZWIR 2001, 470
Vorinstanzen:
LG Leipzig, - Vorinstanzaktenzeichen 6-O-9060/00

Anfechtbarkeit der Aufrechnung mit Gegenansprüchen in der Insolvenz des Schuldners

OLG Dresden, Urteil vom 30.08.2001 - Aktenzeichen 13 U 953/01

DRsp Nr. 2001/12888

Anfechtbarkeit der Aufrechnung mit Gegenansprüchen in der Insolvenz des Schuldners

1. Eine Vereinbarung, durch die ein Gläubiger die Möglichkeit erhält, Forderungen der späteren Insolvenzschuldnerinnen einzuziehen und gegen deren Ansprüche auf Auskehrung der vereinnahmten Beträge mit eigenen Ansprüchen aufzurechnen, ist unter den Voraussetzungen der §§ 129 ff. InsO anfechtbar.2. Die Anfechtbarkeit einer Rechtshandlung i.S. des § 96 Abs. 1 Nr. 3 InsO beurteilt sich nach § 129 ff. InsO und greift nicht nur dann ein, wenn die Rechtshandlung unter den Voraussetzungen des § 130 InsO anfechtbar ist.

Normenkette:

InsO § 96 Abs. 1 Nr. 1 § 131 Abs. 1 Nr. 2 § 142 § 28 § 48 S. 2 § 166 § 170 § 171 § 96 Abs. 1 Nr. 3 § 131 Abs. 1 Nr. 1 §§ 129 ff. § 130 ; KO § 55 Nr. 3 § 30 Nr. 1 ; BGB § 284 Abs. 1 § 288 § 667 ; ZPO § 546 Abs. 1 Nr. 1 § 543 Abs. 1 § 97 Abs. 1 § 708 Nr. 10 § 713 ;

Entscheidungsgründe:

I.

Die zulässige Berufung ist unbegründet.

Der Kläger hat gegen die Beklagte einen Anspruch in Höhe von 21.336,26 DM nach § 675 i.V.m. § 667 BGB. Die Beklagte hat kein Recht, die Forderung des Klägers mit eigenen Gegenansprüchen aus Rechtsberatung zu verrechnen, da die Verrechnungsvereinbarung und Mandatierung (im folgenden: Verrechnungsvereinbarung) vom 06.08.1999 anfechtbar ist. Die Aufrechnung der Beklagten ist gem. § 96 Abs. 1 Nr. 1 InsO unwirksam.