BGH - Urteil vom 11.01.2007
IX ZR 31/05
Normen:
InsO § 129 ;
Fundstellen:
BB 2007, 630
BGHReport 2007, 474
BGHZ 170, 276
BKR 2007, 289
DB 2007, 570
DZWIR 2007, 248
InVo 2007, 276
MDR 2007, 861
NJW 2007, 1357
NZI 2007, 225
WM 2007, 508
ZIP 2007, 435
ZInsO 2007, 269
ZVI 2007, 379
Vorinstanzen:
OLG Stuttgart, vom 13.01.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 2 U 164/04
LG Ellwangen, vom 20.08.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 3 O 299/04

Anfechtung der Befriedigung eines Gläubigers aus einer geduldeten Kontoüberziehung

BGH, Urteil vom 11.01.2007 - Aktenzeichen IX ZR 31/05

DRsp Nr. 2007/4714

Anfechtung der Befriedigung eines Gläubigers aus einer geduldeten Kontoüberziehung

»Wird ein Gläubiger mit Mitteln befriedigt, die der Schuldner aus einer lediglich geduldeten Kontoüberziehung schöpft, kann die Deckung in der Insolvenz des Schuldners in der Regel mangels Gläubigerbenachteiligung nicht angefochten werden.«

Normenkette:

InsO § 129 ;

Tatbestand:

Der Kläger verlangt als Verwalter in dem am 24. September 2002 eröffneten Insolvenzverfahren über das Vermögen der H. GmbH (i. F.: Schuldnerin) von der Beklagten im Wege der Insolvenzanfechtung die Rückgewähr einer Scheckzahlung.

Am 10. Juni 2002 übergab der Geschäftsführer der Schuldnerin zur Abwendung der Zwangsvollstreckung wegen rückständiger Sozialversicherungsbeiträge dem von der Beklagten beauftragten Vollziehungsbeamten einen auf den 24. Juni 2002 vordatierten Scheck über 13.869,16 EUR, der dem Konto der Schuldnerin bei der H. Sparkasse am 25. Juni 2002 belastet wurde. Das Konto, für das ein vertraglicher Dispositionskredit bis 102.000 EUR eingeräumt war, befand sich bei der Abbuchung mit 155.953,80 EUR im Soll. Am 22. Juli 2002 stellte die Schuldnerin Insolvenzantrag.