BFH - Urteil vom 17.01.2008
VI R 45/04
Normen:
AO § 44 Abs. 1 S. 1 § 45 Abs. 1 S. 1 § 45 Abs. 2 S. 1 § 268 ; EStG § 26b ; VStG § 14 ; BGB § 1967 Abs. 1 § 1975 § 1990 Abs. 1 S. 1 ; InsO § 26 Abs. 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 6 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BFH/NV 2008, 836
BFHE 220, 204
BStBl II 2008, 418
DB 2008, 1024
FamRB 2008, 179
Vorinstanzen:
FG Köln, vom 08.07.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 10 K 6552/03

Aufteilung einer Gesamtschuld nach Tod eines Ehegatten; Einrede der Dürftigkeit des Nachlasses

BFH, Urteil vom 17.01.2008 - Aktenzeichen VI R 45/04

DRsp Nr. 2008/8594

Aufteilung einer Gesamtschuld nach Tod eines Ehegatten; Einrede der Dürftigkeit des Nachlasses

»Bei zusammen veranlagten Ehegatten, die Gesamtschuldner rückständiger Steuern sind, kann auch der Ehegatte, der Gesamtrechtsnachfolger seines verstorbenen Ehepartners ist, eine Aufteilung der Steuern nach den §§ 268 ff. AO beantragen.«

Normenkette:

AO § 44 Abs. 1 S. 1 § 45 Abs. 1 S. 1 § 45 Abs. 2 S. 1 § 268 ; EStG § 26b ; VStG § 14 ; BGB § 1967 Abs. 1 § 1975 § 1990 Abs. 1 S. 1 ; InsO § 26 Abs. 1 ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 6 Abs. 1 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) wurde mit ihrem im Dezember 2001 verstorbenen Ehemann zusammen zur Einkommensteuer 1986 bis 1999 und zur Vermögensteuer 1986 bis 1990 veranlagt. Die Klägerin ist Gesamtrechtsnachfolgerin ihres Ehemannes.

Nachdem die festgesetzten Steuerbeträge nicht in vollem Umfang gezahlt worden waren, leitete der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt --FA--) Vollstreckungsmaßnahmen ein. Daraufhin beantragte die Klägerin die Aufteilung der Steuerrückstände gemäß den §§ 268 ff. der Abgabenordnung (AO). Mit Bescheid vom 22. Mai 2003 lehnte das FA den Antrag ab. Der Einspruch der Klägerin hatte keinen Erfolg.