BGH - Urteil vom 15.03.2013
V ZR 201/11
Normen:
BGB § 320; BGB § 347 Abs. 2 S. 2; ZPO § 540 Abs. 1 S. 1 Nr. 1;
Fundstellen:
BB 2013, 1025
DB 2013, 1165
DB 2013, 6
DStR 2013, 2123
MDR 2013, 676
NJW-RR 2013, 1318
NZI 2013, 692
NZI 2013, 7
WM 2013, 848
ZIP 2013, 5
ZIP 2013, 890
ZInsO 2013, 823
ZVI 2013, 392
Vorinstanzen:
LG Leipzig, vom 15.12.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 7 O 1852/09
OLG Dresden, vom 12.07.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 14 U 119/11

Befugnis eines Schuldners zur Ausübung des Leistungsverweigerungsrechts nach § 320 BGB nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens

BGH, Urteil vom 15.03.2013 - Aktenzeichen V ZR 201/11

DRsp Nr. 2013/7284

Befugnis eines Schuldners zur Ausübung des Leistungsverweigerungsrechts nach § 320 BGB nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens

Ein Schuldner verliert nicht dadurch die Befugnis zur Ausübung des Leistungsverweigerungsrechts nach § 320 BGB, dass die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis über sein Vermögen nach § 80 Abs. 1 InsO auf den Insolvenzverwalter übergegangen ist. Der Schuldner kann dieses Recht - wenn der Gläubiger nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens zulässigerweise einen Prozess gegen ihn fortführt - vielmehr dahin geltend machen, dass die Gegenleistung in die Insolvenzmasse gezahlt werden soll.

Tenor

Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des 14. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Dresden vom 12. Juli 2011 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

BGB § 320; BGB § 347 Abs. 2 S. 2; ZPO § 540 Abs. 1 S. 1 Nr. 1;

Tatbestand