BGH - Versäumnisurteil vom 11.09.2000
II ZR 370/99
Normen:
GmbHG § 64 Abs. 2 ; ZPO § 851 ;
Fundstellen:
BB 2000, 2274
DB 2000, 2161
DStR 2000, 1831
GmbHR 2000, 1149
InVo 2001, 48
KTS 2001, 140
MDR 2000, 1388
NJW 2001, 304
NJW-RR 2001, 824
NZG 2000, 1222
WM 2000, 2158
ZIP 2000, 1896
ZInsO 2000, 599
Vorinstanzen:
OLG Celle,
LG Stade,

Einzug eines Kundenschecks auf ein debitorisches Bankkonto

BGH, Versäumnisurteil vom 11.09.2000 - Aktenzeichen II ZR 370/99

DRsp Nr. 2000/7517

Einzug eines Kundenschecks auf ein debitorisches Bankkonto

»a) Zur Anwendbarkeit des § 64 Abs. 2 GmbHG bei dem vom Geschäftsführer einer konkursreifen GmbH veranlaßten Einzug eines Kundenschecks auf ein debitorisches Bankkonto der Gesellschaft (Fortführung von BGHZ 143, 184). b) Der Ersatzanspruch einer GmbH gegenüber ihrem Geschäftsführer aus § 64 Abs. 2 GmbHG ist im Fall ihrer masselosen Insolvenz der Pfändung durch einen Gesellschaftsgläubiger zugänglich.«

Normenkette:

GmbHG § 64 Abs. 2 ; ZPO § 851 ;

Tatbestand:

Der Beklagte war Geschäftsführer der im November 1994 in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen D. GmbH. Er reichte am 16. und 23. Januar 1995 zwei Kundenschecks im Gesamtbetrag von 66.000,-- DM zum Einzug auf das - mit einem höheren Debet belastete - Geschäftskonto der GmbH bei der Städtischen Sparkasse B. ein. Am 26. Januar 1995 stellte er namens der GmbH Konkursantrag, der durch Beschluß des Amtsgerichts B. vom 3. April 1995 mangels Masse zurückgewiesen wurde.

Durch Beschluß dieses Gerichts vom 18. April 1997 wurde gemäß § 2 Abs. 3 LöschG ein Liquidator für die am 10. August 1995 im Handelsregister gelöschte GmbH bestellt.