BAG - Urteil vom 14.10.2021
8 AZR 96/20
Normen:
BetrAVG § 1a Abs. 1 S. 1; BGB § 135; BGB § 136; BGB § 138 Abs. 1; ZPO § 256 Abs. 1; ZPO § 259; ZPO § 829 Abs. 1 S. 2; ZPO § 832; ZPO § 835 Abs. 1; ZPO § 836 Abs. 1; ZPO § 850 Abs. 1; ZPO § 850 Abs. 2; ZPO § 850h Abs. 1; ZPO § 850h Abs. 2;
Fundstellen:
AP BetrAVG _ 1a Nr. 5
AuR 2021, 520
AuR 2022, 93
BAGE 176, 69
BB 2022, 115
DB 2022, 406
DZWIR 2022, 72
EzA BetrAVG _ 1a Nr. 6
EzA ZPO 2002 _ 850 Nr. 2
EzA-SD 2021, 15
EzA-SD 2022, 14
FamRB 2021, 481
MDR 2022, 320
NZA 2022, 140
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 33 vom 14.10.2021
ZIP 2022, 289
ZInsO 2022, 149
r+s 2022, 103
Vorinstanzen:
LAG München, vom 14.08.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 11 Sa 26/19
ArbG München, vom 18.12.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 40 Ca 6119/18

Kein pfändbares Arbeitseinkommen bezüglich der Prämie zur Direktversicherung im Rahmen der gesetzlichen EntgeltumwandlungRechtmäßige Entgeltumwandlungsvereinbarung nach Zustellung des Pfändungs- und ÜberweisungsbeschlussesOffene Rechtslage bei höherem Entgeltumwandlungsbetrag als in § 1a Abs. 1 Satz 1 BetrAVG vorgesehen

BAG, Urteil vom 14.10.2021 - Aktenzeichen 8 AZR 96/20

DRsp Nr. 2021/16796

Kein pfändbares Arbeitseinkommen bezüglich der Prämie zur Direktversicherung im Rahmen der gesetzlichen Entgeltumwandlung Rechtmäßige Entgeltumwandlungsvereinbarung nach Zustellung des Pfändungs- und Überweisungsbeschlusses Offene Rechtslage bei höherem Entgeltumwandlungsbetrag als in § 1a Abs. 1 Satz 1 BetrAVG vorgesehen

1. Vereinbaren die Arbeitsvertragsparteien, dass ein Teil der künftigen Entgeltansprüche des Arbeitnehmers/der Arbeitnehmerin in eine wertgleiche Anwartschaft auf Leistungen der betrieblichen Altersversorgung umgewandelt wird (Entgeltumwandlung), die im Wege der Direktversicherung durchgeführt wird, entstehen insoweit keine pfändbaren Ansprüche auf Arbeitseinkommen (§ 850 Abs. 2 ZPO) mehr. 2. Das gilt auch dann, wenn die Arbeitsvertragsparteien die Entgeltumwandlungsvereinbarung erst nach Zustellung eines Pfändungs- und Überweisungsbeschlusses über das Arbeitseinkommen des Arbeitnehmers/der Arbeitnehmerin getroffen haben, sofern der Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin von seinem/ihrem Recht aus § 1a Abs. 1 Satz 1 BetrAVG Gebrauch gemacht hat und der umgewandelte Entgeltbetrag den in § 1a Abs. 1 Satz 1 BetrAVG vorgesehenen Betrag nicht überschreitet. In einem solchen Fall liegt in der Entgeltumwandlungsvereinbarung auch keine den Gläubiger benachteiligende Verfügung iSv. § 829 Abs. 1 Satz 2 ZPO. Orientierungssätze: