BAG - Urteil vom 11.02.1998
5 AZR 159/97
Normen:
BGB § 611 (Lohnanspruch); AFG §§ 141a ff; EStG § 3 Nr. 2, § 38 Abs. 2 ; SGB X § 115 ; SGB I § 2 Abs. 2 ;
Fundstellen:
AP Nr. 19 zu § 611 BGB Lohnanspruch
AuA 1998, 255
BB 1998, 1012
BB 1999, 1065
DB 1998, 1136
KTS 1998, 619
NZA 1998, 710
ZIP 1998, 868
Vorinstanzen:
ArbG Münster, vom 06.09.1996 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Ca 108/96
LAG Hamm, vom 08.01.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 18 Sa 1942/96

Konkursausfallgeld und Lohnsteuer

BAG, Urteil vom 11.02.1998 - Aktenzeichen 5 AZR 159/97

DRsp Nr. 1998/8097

Konkursausfallgeld und Lohnsteuer

»Nimmt der Arbeitnehmer im Konkurs des Arbeitgebers Konkursausfallgeld in Anspruch, so kann er vom Arbeitgeber bzw. vom Konkursverwalter nicht Zahlung des Teiles des Bruttolohnes an sich verlangen, der als Lohnsteuer abzuführen gewesen wäre (Bestätigung von BAGE 48, 229 = AP Nr. 15 zu § 611 BGB Lohnanspruch).«

Normenkette:

BGB § 611 (Lohnanspruch); AFG §§ 141a ff; EStG § 3 Nr. 2, § 38 Abs. 2 ; SGB X § 115 ; SGB I § 2 Abs. 2 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten darüber, ob der Kläger nach der Inanspruchnahme von Konkursausfallgeld noch Anspruch auf Zahlung des Unterschiedsbetrages zwischen dem steuerlichen Netto- und Bruttolohn gegen den beklagten Konkursverwalter hat.

Der Kläger war seit dem 1. Februar 1995 bei der B GmbH & Co. KG als Konstruktionsingenieur beschäftigt. Die Arbeitgeberin erstellte für die Monate November und Dezember 1995 sowie Januar 1996 Lohnabrechnungen, zahlte aber weder die darin ausgewiesenen Nettobeträge an den Kläger aus noch führte sie die errechnete Lohnsteuer und den Solidaritätszuschlag an das Finanzamt ab. Am 1. Februar 1996 wurde über das Vermögen der Arbeitgeberin das Konkursverfahren eröffnet und der Beklagte zum Konkursverwalter bestellt.