BAG - Urteil vom 03.04.1990
1 AZR 150/89
Normen:
BetrVG § 113 Abs. 3, § 111 Satz 2 Nr. 1, § 112 Abs. 1, 2, 3 ; KO § 59 Abs. 1 Nr. 1, § 61 Abs. 1 Nr. 6 ;
Fundstellen:
AP Nr. 20 zu § 113 BetrVG 1972
BB 1990, 1208, 1420
BB 1990, 1208
BB 1990, 1420
DB 1990, 2275
DRsp IV(438)229a-b
EzA § 113 BetrVG 1972 Nr. 20
KTS 1990, 657
NZA 1990, 619
NZA 1990, 819
SAE 1991, 283
ZIP 1990, 873
Vorinstanzen:
ArbG Elmshorn, vom 06.10.1988 - Vorinstanzaktenzeichen 3b Ca 1084/88
LAG Schleswig-Holstein, vom 26.01.1989 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Sa 588/88

Nachteilsausgleichsanspruch im Konkurs

BAG, Urteil vom 03.04.1990 - Aktenzeichen 1 AZR 150/89

DRsp Nr. 1992/5894

Nachteilsausgleichsanspruch im Konkurs

»Ein Anspruch auf Nachteilsausgleich nach § 113 Abs. 3 BetrVG ist nur dann eine Masseschuld im Sinne von § 59 Abs. 1 Nr. 1 KO, wenn die Betriebsänderung nach Eröffnung des Konkursverfahrens beschlossen und durchgeführt wird. Hat der spätere Gemeinschuldner vor Eröffnung des Konkursverfahrens mit der Durchführung einer Betriebsänderung ohne den Versuch eines Interessenausgleichs begonnen, so ist der Anspruch auf Nachteilsausgleich auch dann eine einfache Konkursforderung, wenn das Arbeitsverhältnis erst durch eine vom Konkursverwalter in Ausführung der begonnenen Betriebsänderung ausgesprochene Kündigung beendet wird.«

Normenkette:

BetrVG § 113 Abs. 3, § 111 Satz 2 Nr. 1, § 112 Abs. 1, 2, 3 ; KO § 59 Abs. 1 Nr. 1, § 61 Abs. 1 Nr. 6 ;

Tatbestand:

Die A.-Nord GmbH, im folgenden Gemeinschuldnerin, unterhielt einen Maschinenbaubetrieb und beschäftigte zuletzt 35 Arbeitnehmer. Bei ihr war der 47jährige Kläger, der Schwerbehinderter ist, seit dem 16. September 1987 als Konstrukteur zu einem Monatsgehalt von 4.300,-- DM beschäftigt.