VGH Hessen - Beschluss vom 22.06.2006
22 TL 2779/05
Normen:
BPersVG § 75 Abs. 1 Nr. 1 ; HPVG § 77 Abs. 2 Nr. 2. a ; SGB II § 16 Abs. 3 ;
Fundstellen:
AuR 2006, 240
AuR 2006, 374
BB 2007, 52
DVBl 2006, 1400
DÖV 2007, 130
Vorinstanzen:
VG Gießen, vom 30.09.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 22 L 1267/05

Personalvertretungsrecht der Länder - Ein-Euro-Kräfte, Eingliederung, Einstellung, Mitbestimmung, Zuweisung

VGH Hessen, Beschluss vom 22.06.2006 - Aktenzeichen 22 TL 2779/05

DRsp Nr. 2008/2467

Personalvertretungsrecht der Länder - Ein-Euro-Kräfte, Eingliederung, Einstellung, Mitbestimmung, Zuweisung

»1. Der Einsatz von Ein-Euro-Kräften gemäß § 16 Abs. 3 Satz 2 SGB II stellt eine gemäß § 77 Abs. 1 Nr. 2. a) HPVG mitbestimmungspflichtige Einstellung dar. 2. Die vom Bundesverwaltungsgericht im Beschluss vom 26. Januar 2000 - 6 P 2/99 - aufgestellten Grundsätze zur Heranziehung von Sozialhilfeempfängern zur Ableistung zusätzlicher und gemeinnütziger Arbeit gemäß § 19 Abs. 2 BSHG stehen der Annahme einer Mitbestimmungspflicht bei der Einstellung von Ein-Euro-Kräften nicht entgegen.«

Normenkette:

BPersVG § 75 Abs. 1 Nr. 1 ; HPVG § 77 Abs. 2 Nr. 2. a ; SGB II § 16 Abs. 3 ;

Gründe:

I.

Der antragstellende Personalrat und der beteiligte Oberbürgermeister der Stadt A-Stadt streiten darüber, ob das Mitbestimmungsrecht in Personalangelegenheiten bei Einstellungen von Angestellten und Arbeitern gemäß § 77 Abs. 1 Nr. 2. a) des Hessischen Personalvertretungsgesetzes (HPVG) auch den Einsatz von erwerbsfähigen Hilfebedürftigen umfasst, die Leistungen nach dem unter Art. 1 des Vierten Gesetzes für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt vom 24. Dezember 2003 (BGBl. I S. 2954 ff.) am 1. Januar 2005 in Kraft getretenen Sozialgesetzbuch (SGB) Zweites Buch (II) - Grundsicherung für Arbeitssuchende - erhalten.