BFH - Urteil vom 10.02.2015
IX R 23/14
Normen:
AO § 34 Abs. 3, § 34 Abs. 1, § 33 Abs. 1, § 69; ZVG § 156 Abs. 1 Satz 1, § 155 Abs. 1, § 153b Abs. 1, § 152, § 150, § 148 Abs. 2, § 161; BGB § 1123; InsO § 55, § 80 Abs. 2 Satz 2, § 80 Abs. 1, § 35, § 38; EStG § 21; FGO § 11 Abs. 3;
Fundstellen:
BFHE 249, 202
Vorinstanzen:
FG Münster , vom 29.11.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 3607/10 289

Steuerpflichtigkeit der Erlöse aus der Zwangsverwaltung beschlagnahmter Grundstücke

BFH, Urteil vom 10.02.2015 - Aktenzeichen IX R 23/14

DRsp Nr. 2015/9737

Steuerpflichtigkeit der Erlöse aus der Zwangsverwaltung beschlagnahmter Grundstücke

1. Der Zwangsverwalter hat auch die Einkommensteuer des Vollstreckungsschuldners zu entrichten, soweit sie aus der Vermietung der im Zwangsverwaltungsverfahren beschlagnahmten Grundstücke herrührt (Änderung der Rechtsprechung). 2. An der Entrichtungspflicht des Zwangsverwalters ändert sich nichts, wenn während der Zwangsverwaltung das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Schuldners eröffnet wird.

Tenor

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des Finanzgerichts Münster vom 29. November 2013 4 K 3607/10 E aufgehoben.

Der Einkommensteuerbescheid für 2008 vom 9. Februar 2010 in Gestalt der Einspruchsentscheidung vom 3. September 2010 wird mit der Maßgabe geändert, dass die Entrichtungspflicht des Klägers als Insolvenzverwalter auf den Betrag von 186 € herabgesetzt wird.

Die gegen den Beigeladenen festgesetzte Einkommensteuer bleibt der Höhe nach unverändert.

Die Kosten des gesamten Verfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

AO § 34 Abs. 3, § 34 Abs. 1, § 33 Abs. 1, § 69; ZVG § 156 Abs. 1 Satz 1, § 155 Abs. 1, § 153b Abs. 1, § 152, § 150, § 148 Abs. 2, § 161; BGB § 1123; InsO § 55, § 80 Abs. 2 Satz 2, § 80 Abs. 1, § 35, § 38; EStG § 21; FGO § 11 Abs. 3;

Gründe

A.