BSG - Urteil vom 18.08.2022
B 1 KR 13/21 R
Normen:
SGB V § 69 Abs. 1 S. 3; SGB V § 129a S. 1 und S. 3; BGB § 133; BGB § 157; BGB § 160 Abs. 1; AMPV (2005) § 5 Abs. 2;
Fundstellen:
BFH/NV 2023, 368
Vorinstanzen:
LSG Rheinland-Pfalz, vom 18.02.2021 - Vorinstanzaktenzeichen L 5 KR 161/18
SG Speyer, vom 23.04.2018 - Vorinstanzaktenzeichen S 20 KR 492/17

Arzneimittelversorgung in der gesetzlichen KrankenversicherungKein Rückzahlungsanspruch der Krankenkasse gegen das Krankenhaus auf Rückzahlung von Umsatzsteueranteilen auf Zytostatikaabgaben nach rückwirkender Verneinung der Umsatzsteuerpflicht für Arzneimittelzubereitungen durch die Steuerverwaltung

BSG, Urteil vom 18.08.2022 - Aktenzeichen B 1 KR 13/21 R

DRsp Nr. 2022/17793

Arzneimittelversorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung Kein Rückzahlungsanspruch der Krankenkasse gegen das Krankenhaus auf Rückzahlung von Umsatzsteueranteilen auf Zytostatikaabgaben nach rückwirkender Verneinung der Umsatzsteuerpflicht für Arzneimittelzubereitungen durch die Steuerverwaltung

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Landessozialgerichts Rheinland-Pfalz vom 18. Februar 2021 wird zurückgewiesen.

Die Klägerin trägt auch die Kosten des Revisionsverfahrens.

Der Streitwert für das Revisionsverfahren wird auf 217 686,61 Euro festgesetzt.

Normenkette:

SGB V § 69 Abs. 1 S. 3; SGB V § 129a S. 1 und S. 3; BGB § 133; BGB § 157; BGB § 160 Abs. 1; AMPV (2005) § 5 Abs. 2;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten über die Erstattung von Umsatzsteueranteilen von Zytostatikavergütungen.

Die Klägerin ist eine gesetzliche Krankenkasse (im Folgenden: KK). Die beklagte GmbH ist Trägerin eines zur Versorgung Versicherter zugelassenen Krankenhauses (im Folgenden: Krankenhaus). Die klinikeigene Krankenhausapotheke stellte aus zugekauften Vorprodukten individuell abgestimmte Zytostatika her. Diese gab sie nebst zugekauften Applikationsmitteln (Pumpen, Kassetten, Spezialinfusionssysteme etc) an Versicherte im Rahmen ambulanter Behandlungen ab.