BGH - Urteil vom 10.02.2000
IX ZR 397/98
Normen:
BGB § 765, § 768 Abs. 1 S. 1, §§ 670, 675 ;
Fundstellen:
BB 2000, 684
BB 2000, 847
BGHZ 143, 381
BauR 2000, 887
DB 2000, 1119
JR 2001, 237
JZ 2000, 572
MDR 2000, 1085
MDR 2000, 654
NJW 2000, 1563
WM 2000, 715
ZIP 2000, 576
ZfBR 2000, 260
ZfIR 2000, 865
Vorinstanzen:
OLG Dresden,
LG Leipzig,

Inanspruchnahme aus einer Bürgschaft auf erstes Anfordern

BGH, Urteil vom 10.02.2000 - Aktenzeichen IX ZR 397/98

DRsp Nr. 2000/2402

Inanspruchnahme aus einer Bürgschaft auf erstes Anfordern

»a) Wer aus einer Bürgschaft auf erstes Anfordern in Anspruch genommen wird, kann im Erstprozeß einwenden, der Gläubiger dürfe ihn daraus nicht in Anspruch nehmen, weil er nach dem Inhalt des Vertrages mit dem Hauptschuldner keinen Anspruch auf eine solche Sicherung habe, sofern sich die Berechtigung dieses Einwands aus dem unstreitigen Sachverhalt oder dem Inhalt der Vertragsurkunden ohne weiteres ergibt. b) Hat der Bürge in bewußter Abweichung von einer Sicherungsabrede zwischen Hauptschuldner und Gläubiger, die nur die Verpflichtung vorsah, eine gewöhnliche Bürgschaft beizubringen, eine Bürgschaft auf erstes Anfordern erteilt, kann er sich dem Gläubiger gegenüber nicht darauf berufen, der Hauptschuldner sei nicht verpflichtet gewesen, eine Bürgschaft auf erstes Anfordern zu stellen.