FG Niedersachsen - Urteil vom 26.06.2019
9 K 49/18
Normen:
AO (1977) § 169 Abs. 2 S. 1 Nr. 2; AO (1977) § 170 Abs. 2 Nr. 1; AO (1977) § 170 Abs. 3; AO (1977) § 171 Abs. 10; AO (1977) § 171 Abs. 3; AO (1977) § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; AO (1977) § 179 Abs. 1; AO (1977) § 180 Abs. 1; BGB § 133;

Rechtsfolgen der Abgabe der Steuererklärung bei unzuständigen Finanzamt; Auswirkung auf den Beginn der Festsetzungsfrist; Voraussetzungen einer Beendigung der Anlaufhemmung nach § 170 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 AO

FG Niedersachsen, Urteil vom 26.06.2019 - Aktenzeichen 9 K 49/18

DRsp Nr. 2020/527

Rechtsfolgen der Abgabe der Steuererklärung bei unzuständigen Finanzamt; Auswirkung auf den Beginn der Festsetzungsfrist; Voraussetzungen einer Beendigung der Anlaufhemmung nach § 170 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 AO

Die Abgabe einer wirksamen Einkommensteuererklärung beim lediglich für die gesonderte Feststellung zuständigen Finanzamt bewirkt gleichwohl die Beendigung der Anlaufhemmung nach § 170 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 AO, wenn diese vom Finanzamt nach den Gesamtumständen des Streitfalls als Einkommensteuererklärung hätte verstanden werden müssen und die Finanzbehörde dadurch in die Lage versetzt worden ist, das Einkommensteuer-Veranlagungsverfahren ordnungsgemäß einzuleiten.

Normenkette:

AO (1977) § 169 Abs. 2 S. 1 Nr. 2; AO (1977) § 170 Abs. 2 Nr. 1; AO (1977) § 170 Abs. 3; AO (1977) § 171 Abs. 10; AO (1977) § 171 Abs. 3; AO (1977) § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; AO (1977) § 179 Abs. 1; AO (1977) § 180 Abs. 1; BGB § 133;

Tatbestand

Die Beteiligten streiten über die Frage der Berechtigung des Beklagten zur Änderung des Einkommensteuerbescheides 2010 und hierbei insbesondere über den Eintritt der Festsetzungsverjährung zum 31.12.2015.