BGH - Urteil vom 16.07.2003
VIII ZR 11/03
Normen:
BGB § 572 (a.F.) ; BGB § 566a (i.d.F.d. Mietrechtsreformgesetzes vom 19. Juni 2001) ;
Fundstellen:
BGHReport 2003, 1390
DB 2003, 2437
InVo 2004, 208
MDR 2003, 1409
NJ 2004, 80
NJW 2003, 3342
NZM 2003, 849
ZIP 2003, 1899
ZInsO 2003, 900
ZMR 2003, 903
Vorinstanzen:
LG Dessau,
AG Wittenberg,

Verpflichtung des Zwangsverwalters zur Herausgabe der Mietkaution

BGH, Urteil vom 16.07.2003 - Aktenzeichen VIII ZR 11/03

DRsp Nr. 2003/12161

Verpflichtung des Zwangsverwalters zur Herausgabe der Mietkaution

»Der Zwangsverwalter einer Mietwohnung ist dem Mieter gegenüber, wenn die sonstigen Voraussetzungen gegeben sind, zur Herausgabe einer von diesem geleisteten Kaution verpflichtet, selbst wenn der Vermieter dem Zwangsverwalter die Kaution nicht ausgefolgt hat. Dies gilt auch dann, wenn für die Verpflichtungen des Zwangsverwalters die Vorschriften des Mietrechtsreformgesetzes vom 19. Juni 2001 noch nicht heranzuziehen sind.«

Normenkette:

BGB § 572 (a.F.) ; BGB § 566a (i.d.F.d. Mietrechtsreformgesetzes vom 19. Juni 2001) ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten um die Herausgabe der von den Klägern an ihren vormaligen Vermieter geleisteten Kaution. Die Kläger waren aufgrund eines im Jahre 1997 geschlossenen Vertrages Mieter eines Reihenhauses in H.. In Erfüllung ihrer dabei übernommenen Pflicht zahlten sie 2.180 DM (= 1.114,62 EURO) Kaution an den Vermieter und Eigentümer. Der Beklagte übernahm das Grundstück durch Beschlagnahme vom 15. Juni 1999 als Zwangsverwalter. Die geleistete Kaution wurde nicht an ihn ausgekehrt. Nach Beendigung des Mietverhältnisses zum 31. Oktober 2001 verlangten die Kläger vergeblich vom Zwangsverwalter die Rückzahlung der Kaution.