BGH - Urteil vom 02.07.2003
XII ZR 74/01
Normen:
BGB §§ 134 138 139 ;
Fundstellen:
BFH/NV Beilage 2004, 313
BGHReport 2003, 1055
GuT 2003, 175
JR 2004, 206
MDR 2003, 1224
WM 2004, 530
WuM 2003, 725
ZMR 2003, 731
Vorinstanzen:
OLG Frankfurt/Main,
LG Frankfurt/Main,

Wirksamkeit des Mietvertrages bei mündlicher Vereinbarung einer höheren Miete

BGH, Urteil vom 02.07.2003 - Aktenzeichen XII ZR 74/01

DRsp Nr. 2003/10624

Wirksamkeit des Mietvertrages bei mündlicher Vereinbarung einer höheren Miete

»Zur Frage der Nichtigkeit des gesamten Mietvertrags, wenn im schriftlichen Mietvertrag eine wesentlich geringere Miete dokumentiert wird, als sie in einer mündlichen Nebenabrede tatsächlich vereinbart wurde.«

Normenkette:

BGB §§ 134 138 139 ;

Tatbestand:

Der Kläger macht die Räumung eines gewerblichen Mietobjektes sowie Zahlung rückständiger Miete geltend.

Der Vater des Klägers untervermietete im Namen des Klägers an den Beklagten ein Grundstück mit Bürogebäude zum Zwecke eines Gebrauchtwagenhandels in Frankfurt/Main, und zwar laut schriftlichem Vertrag vom 31. Mai 1996 zu einer Miete von monatlich 500 DM plus MWSt. Auf Beklagtenseite handelte der Vater des Beklagten, der Zeuge T.

Der Kläger kündigte den Vertrag zweimal außerordentlich, zuletzt mit Schreiben vom 9. November 1998 mit der Begründung, es sei mündlich über die schriftlich vereinbarte Miete von 500 DM plus MWSt hinaus eine weitere Miete von 3.000 DM monatlich vereinbart worden. Der Beklagte weigere sich hartnäckig, die vertraglich vereinbarte Miete vollständig zu bezahlen.