BGH - Urteil vom 27.09.2023
IV ZR 177/22
Normen:
DSGVO Art. 15 Abs. 1; DSGVO Art. 15 Abs. 3; VVG § 203 Abs. 5; BGB § 242;
Fundstellen:
BB 2023, 2497
DB 2023, 2556
DB 2023, 2809
MDR 2023, 1526
WM 2023, 2043
r+s 2023, 1059
Vorinstanzen:
LG Gießen, vom 31.08.2021 - Vorinstanzaktenzeichen 2 O 545/20
OLG Frankfurt/Main, vom 07.04.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 3 U 266/21

Auskunftsanspruch eines Versicherungsnehmers über zurückliegende Prämienanpassungen in der privaten Krankenversicherung aus Treu und Glauben; Gesetzliche Anforderungen an die Mitteilung einer Prämienanpassung

BGH, Urteil vom 27.09.2023 - Aktenzeichen IV ZR 177/22

DRsp Nr. 2023/13410

Auskunftsanspruch eines Versicherungsnehmers über zurückliegende Prämienanpassungen in der privaten Krankenversicherung aus Treu und Glauben; Gesetzliche Anforderungen an die Mitteilung einer Prämienanpassung

a) Dem Versicherungsnehmer kann aus Treu und Glauben ein Auskunftsanspruch über zurückliegende Prämienanpassungen in der privaten Krankenversicherung zustehen, wenn er in entschuldbarer Weise über Bestehen und Umfang seines Rechts im Ungewissen ist.b) Aus Art. 15 Abs. 1 und 3 DSGVO folgt grundsätzlich kein Anspruch auf Abschriften der Begründungsschreiben zu den Prämienanpassungen samt Anlagen.

Tenor

Auf die Revision der Beklagten und unter Zurückweisung der weitergehenden Revision wird das Urteil des 3. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main vom 7. April 2022 im Kostenpunkt und insoweit aufgehoben,

1.

als festgestellt worden ist,

dass die Prämienerhöhungen zum 1. Januar 2019 in den Tarifen für Karl Heinz H K um 0,42 € und S um 0,98 € sowie im Tarif S für Andrea H um 0,81 € nach dem 30. April 2021 unwirksam sind,

2. - - -