BGH - Beschluß vom 16.04.1985
4 StR 755/84
Normen:
AKB § 1 Nr.2 S.4; PflVG §§ 1, 6 ; VVG § 38, § 39 Abs.3 S.3;
Fundstellen:
BGHSt 33, 172
DAR 1985, 259
DRsp III(380)218c
EzSt PflVG § 65 Nr. 2
JR 1985, 690
JZ 1985, 690
MDR 1985, 690
NJW 1985, 439
NJW 1986, 439
NStZ 1985, 415
StV 1985, 193

BGH - Beschluß vom 16.04.1985 (4 StR 755/84) - DRsp Nr. 1992/4407

BGH, Beschluß vom 16.04.1985 - Aktenzeichen 4 StR 755/84

DRsp Nr. 1992/4407

c. Keine Strafbarkeit der Benutzung oder des Gestattens der Benutzung eines Fahrzeugs, für welches aufgrund einer vorläufigen Deckungszusage Haftpflichtversicherungsschutz besteht, wenn später Ä zivilrechtlich rückwirkend Ä die vorläufige Deckung infolge Nichteinlösung des Versicherungsscheins wegfällt oder der Versicherer gem. § 38 VVG vom Vertrag zurücktritt.

Normenkette:

AKB § 1 Nr.2 S.4; PflVG §§ 1, 6 ; VVG § 38, § 39 Abs.3 S.3;

»... Tathandlung nach § 6 PflVG [PflichtversG] ist der Gebrauch eines Fahrzeugs Ä oder die Gestattung des Gebrauchs Ä ohne zivilrechtlich wirksamen Haftpflichtversicherungsvertrag. ... Demgemäß fehlt es am äußeren Tatbestand der Strafvorschrift, sofern im Zeitpunkt der Verwendung des Fahrzeugs im Verkehr ein gültiger, den Erfordernissen des § 1 PflVG genügender Haftpflichtversicherungsvertrag besteht.

Unter Haftpflichtversicherungsvertrag ist jede vertragliche Beziehung zu verstehen, die eine den Vorschriften des Gesetzes entsprechende Haftpflichtversicherung zum Gegenstand hat, namentlich auch die vorläufige Deckungszusage des Versicherers. ... Solange diese Zusage gilt, besteht somit ein wirksamer Haftpflichtversicherungsvertrag.