LSG Baden-Württemberg - Beschluss vom 13.05.2020
L 4 KR 1252/20 ER-B
Normen:
SGB V § 5 Abs. 1 Nr. 13; SGB V § 5 Abs. 8a; SGB I § 30; VO (EG) 883/2004 Art. 2 Abs. 1; VO (EG) 883/2004 Art. 5 Buchst. b); VO (EG) 883/2004 Art. 3 Abs. 1 Buchst. a); VO (EG) 883/2004 Art. 11 Abs. 3 Buchst. b); VVG § 192 Abs. 1; VVG § 193 Abs. 3; SGG § 86b Abs. 2 S. 2 und S. 4; ZPO § 920 Abs. 2; GG Art. 19 Abs. 4;
Fundstellen:
NZS 2020, 678
Vorinstanzen:
SG Konstanz, vom 19.03.2020 - Vorinstanzaktenzeichen S 2 KR 263/20

Kein Anspruch auf Feststellung der Auffangpflichtversicherung nach § 5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes im sozialgerichtlichen VerfahrenBerücksichtigung einer Versicherung gegen Krankheit in der Schweiz als letzte private KrankenversicherungGleichstellung mit einer deutschen VersicherungKeine Begründung von Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung durch die Aushändigung einer Gesundheitskarte

LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 13.05.2020 - Aktenzeichen L 4 KR 1252/20 ER-B

DRsp Nr. 2020/7857

Kein Anspruch auf Feststellung der Auffangpflichtversicherung nach § 5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes im sozialgerichtlichen Verfahren Berücksichtigung einer Versicherung gegen Krankheit in der Schweiz als letzte private Krankenversicherung Gleichstellung mit einer deutschen Versicherung Keine Begründung von Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung durch die Aushändigung einer Gesundheitskarte

1. Die Versicherung bei einer schweizerischen Versicherungsgesellschaft, die mangels staatlichen Trägers den Charakter einer privaten Krankenversicherung hat, ist trotz grundsätzlicher Geltung des Territorialitätsprinzips gemäß Art. 5b VO (EG) 883/2004 im Rahmen von § 5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V mit einer deutschen privaten Krankenversicherung gleichzustellen. Die Auffangversicherung nach § 5 Abs. 1 Nr. 13a SGB V greift dann nicht ein. 2. Allein die Aushändigung einer Gesundheitskarte begründet keine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung. Es handelt sich bei der Karte lediglich um ein Ausweispapier und nicht um ein Wert- oder Legitimationspapier.

Tenor

Die Beschwerde der Antragstellerin gegen den Beschluss des Sozialgerichts Konstanz vom 19. März 2020 wird zurückgewiesen. Außergerichtliche Kosten des Beschwerdeverfahrens sind nicht zu erstatten.

Normenkette:

SGB V § 5 Abs. 1 Nr. 13; SGB V § 5 Abs. 8a; SGB I § ;