OLG Celle vom 20.04.1990
1 Ws 101/90
Normen:
StPO § 37 Abs.1, § 171, § 172 Abs.1 S.1; VwVfG § 41 Abs.2; ZPO § 187 S.2;
Fundstellen:
DRsp IV(452)125a
NStZ 1990, 505
NStZ 1991, 52
NiedersRpfl 1990, 231

OLG Celle - 20.04.1990 (1 Ws 101/90) - DRsp Nr. 1992/7546

OLG Celle, vom 20.04.1990 - Aktenzeichen 1 Ws 101/90

DRsp Nr. 1992/7546

a. Beginn und Lauf der Zwei-Wochen-Frist des § 172 Abs. 1 Satz 1 nur bei förmlicher Zustellung des Einstellungsbescheides nach § 171.

»Einstellungsbescheide der Staatsanwaltschaft sind dem Anzeigeerstatter, der zugleich der Verletzte ist, förmlich zuzustellen.«

Normenkette:

StPO § 37 Abs.1, § 171, § 172 Abs.1 S.1; VwVfG § 41 Abs.2; ZPO § 187 S.2;

»... Daß die vom AntrSt. erhobene (Vorschalt-)Beschwerde nach § 172 Abs. 1 Satz 1 StPO gegen den Einstellungsbescheid der StA trotz offenkundigen Überschreitens der Zwei-Wochen-Frist nicht als verspätet angesehen werden durfte, folgt daraus, daß die von der StA entgegen Nr. 91 Abs. 2 RiStBV geübte Praxis, den Einstellungsbescheid nicht förmlich zuzustellen, keinen Bestand haben kann. Die von der StA gewollte Zustellung nach § 41 Abs. 2 VwVerfG Ä Zugangsfiktion bei Aufgabe des Schriftstücks zur Post mit dem nachfolgenden dritten Tag Ä findet im Zustellungsverfahren der StPO keine Anwendung.