BVerfG - Beschluß vom 23.05.1967
2 BvR 534/62
Normen:
GG Art. 19 Abs. 4 Art. 80 Abs. 1 S. 2 Art. 103 Abs. 2 Art. 104 Abs. 1 ; StVG § 6 Abs. 1 Nr. 3 § 21 ; StVO § 6 ;
Fundstellen:
BVerfGE 22, 21
BayVBl 1968, 61
DAR 1967, 215
DÖV 1967, 459
DVBl 1967, 770
MDR 1967, 648
NJW 1967, 1221
VerkMitt 1967, Nr. 86
Vorinstanzen:
OLG Oldenburg, vom 22.08.1962 - Vorinstanzaktenzeichen Ss 226/62

Verfassungsmäßigkeit des § 6 StVO - Vorladung zum Verkehrsunterricht

BVerfG, Beschluß vom 23.05.1967 - Aktenzeichen 2 BvR 534/62

DRsp Nr. 1995/8937

Verfassungsmäßigkeit des § 6 StVO - Vorladung zum Verkehrsunterricht

1. Eine Strafe darf nach Art. 103 Abs. 2 GG nur auf Grund eines förmlichen Gesetzes oder einer Rechtsverordnung verhängt werden, die im Rahmen einer nach Inhalt, Zweck und Ausmaß derart bestimmten gesetzlichen Ermächtigung ergangen ist, daß die Voraussetzungen der Strafbarkeit für den Bürger schon aus der Ermächtigung und nicht erst aus der auf sie gestützten Verordnung voraussehbar sind (Art. 80 Abs. 1 Satz 2 GG).2. Dem Verordnungsgeber kann jedoch die Spezifizierung des Straftatbestandes überlassen werden. § 21 StVG entspricht diesen Anforderungen, soweit er Zuwiderhandlungen gegen auf Grund von § 6 Abs. 1 Nr. 3 StVG erlassene Rechtsverordnungen, die über den Straßenverkehr zur Erhaltung der Ordnung und Sicherheit erlassen worden sind, mit Übertretungsstrafe bedroht. § 6 StVO enthält eine zulässige Spezifizierung des Tatbestandes.

Normenkette:

GG Art. 19 Abs. 4 Art. 80 Abs. 1 S. 2 Art. 103 Abs. 2 Art. 104 Abs. 1 ; StVG § 6 Abs. 1 Nr. 3 § 21 ; StVO § 6 ;

Gründe:

A.