BVerfG - Beschluß vom 09.10.1984
2 BvL 10/82
Normen:
GG Art. 72 Abs. 1 Art. 74 Nr. 22 ; HWG (Wegegesetz) Hamburg § 16 Abs. 2 Satz 1 ; StVG (1957) § 6 Abs. 1 Nr. 3 ; StVO (1960) § 15 § 16 ; StVO (1980) § 12 ;
Fundstellen:
BVerfGE 67, 299
BayVBl 1985, 46
DRsp V(549)478e
DVBl 1985, 49
JuS 1985, 907
NJW 1985, 371
NVwZ 1985, 180
UPR 1985, 56
VerkMitt 1985, 9
VRS 68, 1
Vorinstanzen:
BVerwG, vom 07.06.1978 - Vorinstanzaktenzeichen 7 C 2.78

Verfassungswidrigkeit des Hamburgischen Wegegesetz 4. April 1961

BVerfG, Beschluß vom 09.10.1984 - Aktenzeichen 2 BvL 10/82

DRsp Nr. 1992/345

Verfassungswidrigkeit des Hamburgischen Wegegesetz 4. April 1961

»1. Die Regelung des Parkens von Fahrzeugen gehört zum Bereich des Straßenverkehrs i.S. von Art. 74 Nr. 22 GG.2. Das Parken von Fahrzeugen ist im Bundesrecht jedenfalls seit 1961 durch § 6 StVG, §§ 15 und 16 StVO a.F., § 12 StVO n.F. erschöpfend geregelt.«

Normenkette:

GG Art. 72 Abs. 1 Art. 74 Nr. 22 ; HWG (Wegegesetz) Hamburg § 16 Abs. 2 Satz 1 ; StVG (1957) § 6 Abs. 1 Nr. 3 ; StVO (1960) § 15 § 16 ; StVO (1980) § 12 ;

Gründe:

A.

Die Vorlage betrifft die Verfassungsmäßigkeit des in Hamburg geltenden Verbots, die öffentlichen Wege als sogenannte "Laternengarage" für Kraftfahrzeuge zu benutzen.

I.

1. a) Das Hamburgische Wegegesetz (HWG) hat die Wegenutzung in seinen §§ 16 bis 19 geregelt. § 16 HWG lautet:

Gemeingebrauch

(1) Die öffentlichen Wege dienen dem Gemeingebrauch. Jedermann kann sie ohne besondere Erlaubnis im Rahmen der Widmung und der Vorschriften über den Straßenverkehr zum Verkehr benutzen, soweit andere dadurch nicht in ihrem Gemeingebrauch unzumutbar beeinträchtigt werden und Sondernutzungen nicht entgegenstehen. Im Rahmen des Gemeingebrauchs hat der fließende Verkehr den Vorrang vor dem ruhenden Verkehr.