OLG Brandenburg - Urteil vom 29.09.2023
11 U 169/22
Normen:
ZPO § 540 Abs. 2; ZPO § 313a; VVG § 203 Abs. 2; VVG § 203 Abs. 3; BGB § 812 Abs. 1 S. 1 Alt. 1; BGB § 291; BGB § 288 Abs. 1 S. 2; BGB § 187 Abs. 1; BGB § 286 Abs. 1 S. 2;
Vorinstanzen:
LG Potsdam, vom 07.06.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 13 O 199/21

Wirksamkeit Prämienerhöhung private KrankenversicherungRückforderungsanspruch aufgrund unwirksamer Prämienerhöhung in der privaten KrankenversicherungVerzinsung Rückforderungsanspruch Beiträge private KrankenversicherungErforderlicher Inhalt Schreiben Versicherung an Versicherungsnehmer bezüglich Prämienerhöhung

OLG Brandenburg, Urteil vom 29.09.2023 - Aktenzeichen 11 U 169/22

DRsp Nr. 2023/13018

Wirksamkeit Prämienerhöhung private Krankenversicherung Rückforderungsanspruch aufgrund unwirksamer Prämienerhöhung in der privaten Krankenversicherung Verzinsung Rückforderungsanspruch Beiträge private Krankenversicherung Erforderlicher Inhalt Schreiben Versicherung an Versicherungsnehmer bezüglich Prämienerhöhung

Bei Unwirksamkeit von Beitragserhöhungen zur privaten Krankenversicherung kann der Versicherungsnehmer die Erstattung der höheren Beiträge verlangen. Die private Krankenversicherung hat dann auch die aus den überzahlten Beiträgen gezogenen Nutzungen erstatten.

I. Auf die Berufungen der Klägerin sowie der Beklagten wird das Urteil des Landgerichts Potsdam vom 07.06.2022, Az. 13 O 199/21, unter Zurückweisung der weitergehenden Berufungen teilweise abgeändert und wie folgt neu gefasst:

1. Es wird festgestellt, dass folgende Beitragsanpassungen des Monatsbeitrags in der zwischen der Klägerin und der Beklagten bestehenden Kranken-/Pflegeversicherung mit der Versicherungsnummer KV...unwirksam waren:

a. im Tarif BSK die Beitragsanpassung zum 01.04.2013 in Höhe von 35,02 EUR bis zum 31.03.2018,

b. im Tarif TAA 43 die Beitragsanpassung zum 01.04.2014 in Höhe von 4,96 EUR bis zum 31.03.2019

und die Klägerin nicht zur Zahlung des jeweiligen Erhöhungsbetrages verpflichtet war.