15.2 Teilungsgegenstand und Berechnung des Kapitalwerts

Autor: Götsche

Bezugsgröße als Ausgangspunkt

Gesetzlicher Teilungsgegenstand ist auch bei der externen Teilung grundsätzlich das Anrecht in Form der für das jeweilige Versorgungssystem maßgeblichen Bezugsgröße (OLG Frankfurt v. 11.09.2017 - 4 UF 132/17).

Fondsgebundene Anrechte

Als Teilungsgegenstand kommen auch bei der externen Teilung Fondsanteile in Betracht (BGH v. 19.07.2017 - XII ZB 201/17, FamRZ 2017, 1655; OLG Frankfurt v. 11.09.2017 - 4 UF 132/17). Dass der Versorgungsträger bei der Berechnung des Ehezeitanteils (§ 3 Abs. 2 VersAusglG) wahlweise vom Wert des Anrechts als Rentenbetrag gem. § 2 BetrAVG oder als Kapitalbetrag gem. § 4 Abs. 5 BetrAVG ausgehen kann, ändert daran nichts (BGH v. 19.07.2017 - XII ZB 201/17, FamRZ 2017, 1655). Fondsgebundene Anrechte sind daher auch bei externer Teilung in der maßgeblichen Bezugsgröße Fondsanteile zu teilen, wobei in einem zweiten Ausspruch gem. § 14 Abs. 4 VersAusglG, § 222 Abs. 3 FamFG der Zahlbetrag durch Bezugnahme auf den Rückkaufswert der Fondsanteile bei Rechtskraft der gerichtlichen Entscheidung hinreichend bestimmbar tenoriert werden kann (BGH v. 19.07.2017 - XII ZB 201/17, FamRZ 2017, 1655; OLG Brandenburg v. 17.12.2020 - 9 UF 172/20; a.A. OLG Hamm v. 27.05.2019 - 13 UF 164/18, FamRZ 2019, 1783).

Tenorbeispiel (OLG Brandenburg v. 17.12.2020 - 9 UF 172/20):